Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Rote Karte für die Strabs
Politik Die Freien Wähler haben in Adelsried 160 Unterschriften gesammelt. Welche Themen sie sonst noch bewegen
Adelsried Straßenausbaubeiträge, Ortsjubiläum, Freibad – beim traditionellen, mittlerweile 23. Aschermittwochsgespräch der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) Adelsried kamen viele Themen zur Sprache.
Gemeinderat Franz Steiner lobte den Tiefbrunnen, der seit zwei Jahren am Netz ist und in der Anschaffung um rund 300 000 Euro billiger wurde als ursprünglich geplant. Auch die Heizungsoptimierung am Rathaus und im Kindergarten hat sich durch die Umstellung auf Effizienzpumpen bezahlt gemacht. Steiner sprach von einer siebenfachen Stromeinsparung.
Eine positive Zwischenbilanz gab es hinsichtlich des Kampfes gegen die Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs). Die Freien Wähler hatten bereits ein Volksbegehren zur Abschaffung angekündigt, die Unterschriftensammlung startete Ende Januar. Mittlerweile haben die Freien Wähler 160 Unterschriften in Adelsried gesammelt. Und wie Gemeinderat Anton Rittel betonte: Die Steuereinnahmen sprudeln. Bayern sei in der Lage, seine Bürger beim Ausbau von Anliegerstraßen zu entlasten. Er beklagte weiter, dass im Rahmen des Länderfinanzausgleichs an das Land Berlin mehr als drei Milliarden Euro flössen, Berlin aber auf die Durchsetzung der Strabs verzichte.
Als Schwerpunkt in der Gemeindepolitik nannte Gemeinderat Herbert Kalkbrenner die aktuellen Bauthemen. Am Kindergarten konnten die Schäden behoben werden, in der Kinderkrippe konnte durch Umbau ein neuer Gruppenraum und ein zusätzlicher Wickelraum geschaffen werden. Im Frühjahr soll ein Rasenbereich mit Spielgerät entstehen. Positiv sei noch zu erwähnen, dass die Aufstockung des Kindergartens nun möglich werde. „Die Freien Wähler unterstützen das Projekt“, sagte Kalkbrenner.
2019 will Adelsried sein 1100-jähriges Bestehen feiern. Einen aktuellen Stand darüber gab Dritter Bürgermeister Stefan Kramer. Ganz nach dem Motto „Heimat erleben“wird es dabei einen historischen Teil in Form von einer Zeitreise geben. Die Vereine werden ins Boot geholt und geschichtliche Themen aufgegriffen, wie zum Beispiel die Eisenbahn. Geplant ist eine Versammlung mit den Bürgern, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und Helfer zu finden.
In der anschließenden Diskussion brachte ein Bürger das Thema „Naturfreibad“auf den Tisch. Vieles spreche dafür, ein Naturfreibad zwischen Adelsried und Kruichen am Radweg wegen der guten Erreichbarkeit anzusiedeln. Anton Rittel betonte jedoch, dass nicht nur der Bau Geld koste, auch die Unterhaltskosten dürfe man nicht unterschätzen. „Die Naherholung sollte uns schon was wert sein“, hieß es bei der Versammlung.
Ein Thema, das von Seiten der Gemeinde noch nicht gelöst werden konnte, ist die Notversorgung für den Tiefbrunnen und den damit verbunden Rückbau des Hochbehälters. Auch der Schilderwald (20 Halteverbotsschilder) stieß bei manchen Bürgern auf Unverständnis. Der Grund dafür sei die Umleitung Richtung Streitheim, erklärte Gemeinderätin Hannelore Zirch. Ebenso sind einige Bürger über die 30-er Zone an der Kindertagesstätte nicht glücklich: „Das Schild ist für Auswärtige schlecht zu sehen.“Auch der mangelnde Lärmschutz an der A8 wurde angesprochen. Ein großes Problem habe der Biber geschaffen. Die Flächen, wo das Tier am Werk ist, seien so durchnässt, dass sie fast nicht mehr bewirtschaftet werden können.