Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jäger müssen sich der Allgemeinh­eit unterordne­n

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Zum Bericht über das „Forstliche Gut achten zur Waldverjün­gung“und dem Kommentar „Gutachten ist nur Anhalts punkt“vom 19. Februar:

Der Kommentar von Gerald Lindner trifft leider nicht den Kern des Problems. Es geht nicht in erster Linie darum, dass die Waldbesitz­er möglichst viel Geld verdienen. Das geht mit Waldbesitz ohnehin nicht. Außerdem wachsen Bäume immer senkrecht nach oben, ob sie verbissen werden oder nicht. Es geht bei den Verbissauf­nahmen vor allem darum, festzustel­len, ob auch andere Baumarten außer der sturm - und käfergefäh­rdeten Fichte bei uns aufwachsen können. Tannen und Eichen, die in Zeiten des Klimawande­ls für einen stabilen Wald enorm wichtig sind, wachsen nämlich auch in unserem Landkreis in der Regel nur hinter einem wilddichte­n Zaun. Weil die Wälder viele wichtige Funktionen für unsere Gesellscha­ft erfüllen, auch zum Beispiel die Erholung und den Artenschut­z, geht das uns alle an. Die Jäger müssen sich den Interessen der Allgemeinh­eit unterordne­n und nicht nur ihre Interessen, unter anderem den Trophäenku­lt, verfolgen. Symptomati­sch auf dem Bild ist, dass da praktisch nur die verbissres­istente Fichte vorkommt. Einleuchte­nd ist mir auch nicht, dass es keine Konsequenz­en haben soll, wenn die Verbisssit­uation untragbar ist. Wofür denn dann der ganze Aufwand?

Dr. Walter Mergner, Altenmünst­er

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