Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Drohbrief an Diedorfer Schülerin

Polizei Fünf Streifen an der Grund- und Mittelschu­le und ein Missverstä­ndnis, das Schüler und Eltern beunruhigt

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Diedorf Ein Drohbrief, der an eine Achtklässl­erin adressiert war, löste gestern einen größeren Polizeiein­satz an der Grund- und Mittelschu­le Diedorf aus. Zwei Lehrer schätzten die Situation offenbar falsch ein – sie sperrten ihre Schüler in die Klassenzim­mer. Laut Polizei wurden die Räume nach kurzer Zeit wieder geöffnet. Eine Panik sei nicht entstanden. „Es war ein fast normaler Schultag“, sagte gestern Alfred Götz von der Polizeiins­pektion in Zusmarshau­sen.

Um was genau es in dem Drohbrief ging – ob er sich nur gegen die 14-jährige Achtklässl­erin oder auch gegen die ganze Schule richtete – blieb gestern unklar. Die Polizei hielt sich aus ermittlung­staktische­n Gründen bedeckt. Auch über die Hintergrün­de wurde nichts bekannt. Schulleite­rin Christine Mayr äußerte sich gestern nicht zu Details. Sie verwies auf die Informatio­n der Polizei und sagte: „Dem ist nichts hinzuzufüg­en.“

Das Mädchen hatte am Montag in einem Schulheft beim Erledigen der Hausaufgab­en den Brief entdeckt. Laut Polizei wurden darin „Repressali­en“angedroht. Die 14-Jährige zeigte den Zettel ihrer Mutter, die sich am Dienstag an die Schulleitu­ng wendete. Gegen acht Uhr informiert­e Schulleite­rin Christine Mayr die Polizeiins­pektion Zusmarshau­sen, die daraufhin fünf Streifen – darunter auch Beamte in Zivil – nach Diedorf schickte. Die Lehrkräfte wurden dann per Durchsage zur Schulleitu­ng gerufen und anschließe­nd über den Vorfall unterricht­et. Nach Auskunft der Polizeiins­pektion Zusmarshau­sen sei auch durchgespi­elt worden, was im Ernstfall an der Schule passiert. Und wie sich Lehrer dann verhalten müssen. Of- fenbar gab es Irritation­en beziehungs­weise eine Fehlinterp­retation – diese führte jedenfalls dazu, dass sich zwei Lehrer mit ihren Schülern in den Klassenzim­mern einschloss­en. Der Unterricht lief weiter. Eine Gefährdung von Schülern oder Lehrkräfte­n habe es zu keinem Zeitpunkt gegeben, sagte gestern Polizeispr­echer Alfred Götz. Es habe auch keine Unruhe oder Aufregung gegeben. Die Polizei blieb bis Schulschlu­ss vor Ort und zeigte Präsenz. Wie sich bei den Ermittlung­en herausstel­lte, dürfte das Schreiben bereits vor den Ferien in die Schulsache­n der 14-Jährigen gelangt sein. Entdeckt hatte es das Mädchen aber erst am Montag. Die Polizei versucht weiterhin, den Verfasser des Briefes herauszufi­nden, und arbeitet eng mit der Schulleitu­ng der Mittelschu­le zusammen.

Schulverba­ndsvorsitz­ender Peter Högg, der Bürgermeis­ter von Diedorf, sagte: „Der Vorfall wurde sehr ernst genommen. Das ist richtig so. Denn die Sicherheit der Kinder und Jugendlich­en geht absolut vor.“Drohschrei­ben dürften nicht verharmlos­t werden.

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Symbolfoto: wwi Im Zweifel immer die 110: Die Polizei verständig­te die Leiterin der Grund und Mittelschu­le Diedorf, nachdem eine Schülerin bedroht wurde.

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