Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Brücken: Sperrung „nur wenige Wochen“
Baumaßnahme II Konzept für Sanierung der Brücken muss noch genehmigt werden
Thierhaupten/Meitingen Groß war der Protest gegen die ins Auge gefasste, beinahe einjährige Sperrung der Straße zwischen Meitingen und Thierhaupten für Brückensanierungen gewesen. So groß, dass das Staatliche Bauamt versprach, die Sanierung der Brücken über Lech, Lechkanal und Flutgraben nur noch in einer abgespeckten Version mit kürzerer Straßensperrung durchzuführen. Nur noch das Nötigste solle gemacht werden, erklärte das Bauamt im Dezember 2017. Seitdem ist es still um die Maßnahme geworden, und auch gestern sagte das Staatliche Bauamt auf Anfrage unserer Zeitung, es gebe noch keinen konkreten Termin. Aber man habe die Zeit genutzt, um ein Konzept voranzubringen, so Robert Moser vom Bauamt.
Zunächst habe man daran gedacht, Fertigteile zu bestellen, um die Sanierungszeit zu verkürzen. Doch dies sei nur möglich, wenn das Werk genau wisse, wo die Dübellöcher sein sollen. Dies könne man aber erst ermitteln, wenn man die Gehwegbereiche abgebrochen habe – alles in allem eine Lösung, die auch nicht schneller gehe, als vor Ort mit Beton zu arbeiten. Seitdem habe man neue Möglichkeiten geprüft, um die Sperrzeit für die Straße deutlich reduzieren zu können. Doch seien das im Moment nur interne Überlegungen und es sei zu früh, darüber zu berichten. „Das Ganze könnte an irgendeinem Detail scheitern“, befürchtet Moser.
Auf jeden Fall sei es möglich, die Sanierungszeit und damit auch die nötige Straßensperrung zu verkürzen, und zwar auf wenige Wochen. Man könne trotzdem eine Sanierung umsetzen, die die Brücken für etliche Jahre verkehrssicher machen. So lange, wie mit der ursprünglich geplanten Sanierung, die 30 Jahre lang halten sollte, würden die Brücken allerdings nicht durchhalten. „Aber man muss nicht gleich wieder an einen Neubau denken, wenn wir unser Konzept so umsetzen können wie jetzt angedacht“, meint Moser mit Blick auf die Tatsache, dass ein Verfahren für einen solchen Neubau sich heutzutage über mindestens sieben Jahre hinzieht, bevor man überhaupt an einen Baubeginn denken kann.
Bei den Brücken plane man nun ein „Mittelding“zwischen dem absolut Notwendigen und der zunächst geplanten Vollsanierung. Ganz verzichten könne man nicht auf die Sanierung, denn es gebe einige sicherheitsrelevante Dinge, die gemacht werden müssten, zum Beispiel die immer größer werdenden Fahrbahnaufbrüche oder auch die fehlenden Schutzplanken, die einen Absturz von Fahrzeugen in den Fluss verhindern sollen.
Das Konzept, das sich das Staatliche Bauamt überlegt habe, liege nun zur Beurteilung bei der Obersten Baubehörde. Man habe dabei einiges berücksichtigen müssen, nicht nur die von Thierhaupten geplanten Hochwasserdurchlässe unter der Staatsstraße, die sinnvollerweise zeitgleich mit den Brücken gemacht werden sollen, sondern auch Veranstaltungen wie die Meitinger Gewerbeausstellung Mega im September und die Festwoche in Thierhaupten im August. Auf all dies werde man Rücksicht nehmen, verspricht Moser.
Mitte März hofft er, sagen zu können, ob die Oberste Baubehörde mit dem vorgelegten Konzept einverstanden ist.