Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Probleme bei Nahverkehrs Apps
Mobilität Die Handy-Streifenkarte wird seit der Tarifreform als günstige Alternative beworben. Allerdings klappt der Kauf nicht immer reibungslos
Wer beim Nahverkehrsticket sparen will, für den ist seit der Tarifreform das Handy-Ticket eine Möglichkeit: Statt 10,80 Euro kostet die Streifenkarte für die SmartphoneApp nur 10,30 Euro. Allerdings berichten Leser davon, dass es Probleme beim Ticketkauf gibt.
Betroffen ist vor allem das Smartphone-Programm des Augsburger Tarif- und Verkehrsverbundes (AVV), das für Fahrgäste aus dem Umland interessant ist. Mit den neuen Tarifen seit 1. Januar kommt die App wohl nicht zurecht. Sprecherin Irene Goßner bestätigt, dass man Schwierigkeiten habe. Im Programm kann man – eigentlich sehr komfortabel – eine Verbindung zwischen zwei Haltestellen samt nächsten Abfahrtszeiten und Umsteigehaltestellen heraussuchen, und das dazugehörige Ticket kaufen.
Allerdings bietet das Smartphone in der Android-Version aktuell nur das Tagesticket an. „Unsere Dienstleister arbeiten seit Anfang Januar an einer Lösung“, sagt Goßner. Man hoffe, demnächst eine neue Version anbieten zu können. Über einen Umweg können Fahrgäste in der Android-Version aber trotzdem elektronische Fahrkarten kaufen – sie müssen statt der Fahrtenauskunft den Menüpunkt „Tickets“aufrufen und haben dann das volle Angebot. Auch bei der App in der Version für Apple-Telefone hakt es momentan noch. Wer aus dem elektronischen Ticket-Shop eine Streifenkarte kauft, muss gleich mindestens drei Streifen abstempeln. Wer über die Fahrtauskunft eine Streifenkarte kauft, kann aber auch nur einen oder zwei Streifen abstempeln. „Man muss zwischen der Fahrtauskunft und dem TicketShop hin- und herwechseln, dann kommt man zurecht“, sagt Goßner. Ideal sei die Situation natürlich nicht.
Auch bei der Stadtwerke-App gibt es Schwierigkeiten. Wer ein Kurzstreckenticket aus der Fahrauskunft heraus kaufen will, schaut in die Röhre. Über den Ticket-Shop klappt es hingegen. Auch hier arbeite man an einer Lösung, so Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg.
Mit den Apps, die es seit sechs Jahren gibt, wollen AVV und Stadtwerke die Schwelle für die Nahverkehrsnutzung senken. Kunden können sich in Echtzeit die Verbindung zwischen zwei Orten errechnen lassen, ohne einzelne Linienfahrpläne studieren zu müssen. Auch Störungen im Verkehr und Liniennetzpläne sowie Karten werden angezeigt.
Kurzstreckenticket macht Probleme