Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Neue Läden für die Altstadt

Handel Fünf Geschäfte verlassen ihre Standorte, doch es gibt Nachfolger. Das Angebot geht in eine bestimmte Richtung

- VON ANDREA WENZEL

Die Galerie bei der Komödie hat bereits geschlosse­n, die Augsburger Schuhkiste ebenfalls, das Antik- und Raritätens­tüberl gibt es noch bis April, die AH Taschenbou­tique schließt Ende Mai. Dann sind diese Läden in der Altstadt Geschichte – teils nach langen Jahren Betrieb.

Jetzt hat auch „Salz des Lebens“am Mittleren Lech die Schließung zum 31. März bekannt gegeben. „Ziel war es nie, große Gewinne zu erzielen, der Laden war Leidenscha­ft und Freude. Aber daraus ist jetzt eine finanziell­e Belastung geworden“, begründet Mitinhaber­in Petra Schütze ihre Entscheidu­ng. Während sie mit ihrer Kosmetik zum Friseursal­on „Trend“in die Katharinen­gasse zieht, wird der Modebereic­h von „Salz des Lebens“aufgegeben. Damit hören insgesamt fünf Läden innerhalb kurzer Zeit an ihrem Standort in der Altstadt auf.

Für Johannes Althammer vom Altstadtve­rein sind solche Nachrichte­n nicht schön, aber auch kein Grund zu verzweifel­n. „Die Altstadt wird bei Unternehme­n gut nachgefrag­t“, sagt er. Entstehend­e Lücken würden schnell geschlosse­n.

Das bestätigen nun die neuesten Entwicklun­gen. So ist die Ladenfläch­e der ehemaligen Schuhkiste wieder vermietet. Das Augsburger Unternehme­n Magnifacer­e wird im Frühling seinen Laden „Mavie Boutique“eröffnen. Dann will Inhaberin Stefanie Demmer Kinderklei­dung bekannter Markenhers­teller und Accessoire­s aus eigener Fertigung anbieten. Dazu gehören handgefert­igte Hüllen für den Mutterpass, Lenkertasc­hen aus Stoff für Kinderfahr­räder oder Stifteroll­en. Bisher konnte man diese Produkte, die in der Manufaktur am Judenberg hergestell­t werden, lediglich über das Internet, auf der Dult oder dem Christkind­lesmarkt kaufen.

Besonderes wird es bald auch in den ehemaligen Räumen der Galerie bei der Komödie geben. In den rechten Gebäudetei­l zieht die Bonbon-Manufaktur Augsburg. Daneben eröffnet eine Galerie für zeitgenöss­ische Kunst. Ottilie LeimbeckRi­ndle wird die Ateliergal­erie „Facette“im April eröffnen und regionalen, überregion­alen und internatio­nalen Künstlern eine Fläche bieten.

Für die AH Taschenbou­tique ist die Nachfolge ebenfalls geregelt. Am 1. Juni eröffnet „Kadoh“, ein Laden für Mode und Wohnaccess­oires. „Hier wird es Produkte geben, die man nirgendwo anders findet“, sagt Inhaberin Sabine Schubert. Bisher betreibt sie ein Geschäft in der Sendlinger Straße in München.

Unklar bleibt somit nur, wer das Antik- und Raritätens­tüberl nachbesetz­t. Der Besitzer des Ladens geht die Suche nach neuen Mietern eigenen Angaben nach langsam an. Auch die Pläne für „Salz des Lebens“sind noch unbekannt. „Die Nachfrage für Altstadtla­gen ist aber da“, bekräftigt Althammer. Einziges Problemkin­d sei die Fläche im Gebäude Max23 am Judenberg. „Hier ist der Preis zu hoch.“

Das Angebot in der Altstadt hat sich stetig verändert. „Es geht mehr in Richtung Spezialitä­ten und besondere Angebote“, erzählt Althammer. Diese Geschäfte könnten dem Onlinehand­el besser trotzen. Gerade die Spezialitä­tenläden der Altstadt laufen seines Wissens nach „sehr gut“. Dass sich der Handel in der Augsburger Altstadt dahingehen­d verändert, findet der Vertreter des Altstadtve­reins nicht schlimm. Im Gegenteil: „Das Angebot wird breiter. Das ist gut.“»Kommentar

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