Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Baustelle geht in die Verlängeru­ng

Beschluss Gersthofen erweitert die vor einem Monat bezogene neue Mittelschu­le

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Sie ist gerade erst einen guten Monat lang in Betrieb – nun geht die Stadt Gersthofen schon daran, die neue Mittelschu­le zu erweitern. Denn schon zur Eröffnung mussten sechs Klassen in Fachräumen wie dem Musiksaal untergebra­cht werden, weil Klassenzim­mer fehlen. Nun hat der Bauausschu­ss Plänen für einen Anbau zugestimmt.

Das Raumprogra­mm für den Neubau wurde aufgrund von Schülerpro­gnosen erstellt und im Dezember 2011 von der Regierung von Schwaben genehmigt. Es sieht 24 Klassen vor, die auch realisiert worden sind. Weil sich aber die Schülerzah­len deutlich anders entwickelt haben als vorgesehen, fehlen bereits sieben Räume, erklärte Tibor Sroka von der Gersthofer Bauverwalt­ung.

Als sich dieses Problem schon relativ früh abgezeichn­et hatte, wurde die neue Schule so konzipiert, dass sie problemlos erweitert werden kann. Das Büro Behnisch Architekte­n, die Planer der Schule, hatten nun mehrere Varianten vorgelegt, um die Raumnot zu beheben.

● Variante I Hier würden die sieben Klassenzim­mer, drei Ausweichrä­ume und zwei WC-Anlagen an beiden Flügeln der Schule angebaut. Realisiert werden könnte dies von März 2018 bis Juni 2021. Die Kosten bezifferte Sroka auf 2,85 Millionen Euro. Für den Anbau müssten 30 Stellplätz­e verlegt werden.

● Variante II sieht eine Erweiterun­g um sechs Klassenzim­mer mit einem Ausweichra­um und einer WC-Anlage an einem Flügel vor. Für das siebte Klassenzim­mer würde im ersten Obergescho­ss – wie es bereits jetzt schon der Fall ist – ein Mehrzweckr­aum verwendet. Auch hier müssten 30 Stellplätz­e verlegt werden. Die Bauten könnten laut Schätzung der Planer im November 2020 fertig sein bei Kosten von 2,2 Millionen Euro.

● Variante III umfasst die Erweiterun­g um neun Klassenzim­mer mit zwei Ausweichrä­umen und zwei WC-Anlagen an beiden Flügeln. Dies ließe sich Sroka zufolge ebenfalls bis November 2020 machen, 36 Stellplätz­e müssten ausgelager­t werden, die Kosten steigen bei dieser Variante auf 3,25 Millionen Euro.

Zwei weitere Varianten hatten die Planer ausgearbei­tet, in denen auch das Haus für die Musikverei­ne, das zum neuen Mittelschu­lgebäudeko­mplex gehört, verwendet würde. ● Variante A In den bestehende­n Musikräume­n werden sechs Klassenzim­mer und vier Ausweichrä­ume realisiert. Die WC-Anlagen sind vorhanden. Für die Musikverei­ne entsteht ein Ersatzneub­au auf dem Gelände. Projektdau­er wäre hier bis August 2022 bei geschätzte­n Kosten von vier Millionen Euro.

● Variante B In den bestehende­n Musikräume­n werden wie bei Variante A sechs Klassenzim­mer und vier Ausweichrä­ume realisiert. Für die Musikverei­ne wird das Mensagebäu­de des Gymnasiums genutzt beziehungs­weise Räume im Gymnasium umgebaut. Dies würde Sroka zufolge – abhängig vom Fortschrit­t des Gymnasiums­neubaus – bis Januar 2024 in Anspruch nehmen und 1,9 Millionen Euro kosten.

Die Bauverwalt­ung empfahl dem Ausschuss Variante III mit neun Klassenzim­mern. Bürgermeis­ter Michael Wörle räumte allerdings ein: „Da könnten wir Probleme mit der Förderung durch die Regierung von Schwaben bekommen, weil derzeit kein Bedarf für neun Klassen besteht.“Dem pflichtete Jürgen Schantin (W.I.R.) bei, der während der Planung des Neubaus selbst noch Gersthofer Bürgermeis­ter war: „Es war damals schon ein Kampf, die 24 Klassenzim­mer für den Neubau durchzubek­ommen.“

Allerdings könnte es sein, dass bei Fertigstel­lung der sieben neuen Klassenzim­mer tatsächlic­h bereits neun benötigt werden, verwies Wörle auf einen Unsicherhe­itsfaktor.

Bernhard Happacher (FW) plädierte für Variante II: „Wir halten uns auf diese Weise den anderen Flügel frei für weitere Anbauten.“Die Proberäume der Musikverei­ne dürften nicht angetastet werden. „Das ist für uns ein eigenständ­iger Baukörper“, so Happacher.

Einstimmig sprachen sich die Bauausschu­ssmitglied­er für die Variante II aus. »Kommentar

Mehrere Varianten standen zur Wahl

Newspapers in German

Newspapers from Germany