Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer zahlt künftig für Straßenaus­bau?

Initiative übergibt 1100 Unterschri­ften für eine Abschaffun­g

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Gablingen 1100 Unterschri­ften für die Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e kamen an einem Wochenende bei der Sammlung der „Bürgerinit­iative Gablingen für gerechte und sozial verträglic­he Straßenaus­baubeiträg­e“, kurz „BIG“, zusammen. Bei der Informatio­nsveransta­ltung „Straßenaus­baubeiträg­e abschaffen – Bürger entlasten!“in der Gablinger Mehrzweckh­alle übergab BIG-Sprecher Klaus Heidenreic­h die Namen an den Überraschu­ngsgast Hubert Aiwanger, dem Bundesvors­itzenden der Freien Wähler. Es gehe inzwischen nicht mehr um wiederkehr­ende oder Einmalbeit­räge, sondern um die gänzliche Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e. Dafür hatten die Organisato­ren Freie-Wähler-Politiker ins Boot geholt. Aiwanger sagte, dass trotz der Absichtser­klärung der CSU, die Beiträge abzuschaff­en, auf das Volksbegeh­ren nicht verzichtet werden könnte: „Wir müssen der CSU Dampf machen!“Ziel sei, dass die Straßenaus­baubeiträg­e künftig aus Steuermitt­eln bezahlt würden.

Peter Pröll beschrieb das Problem am Beispiel des Holzhauser Wegs in Gablingen. Bei der Erneuerung einer Anliegerst­raße müssten derzeit die Anlieger 65 Prozent der Kosten tragen. Sind Straßenaus­baubeiträg­e gerecht und zeitgemäß? Darauf ging Professor Ludwig Gramlich ein, ehemaliger Lehrstuhli­nhaber für öffentlich­es Recht an der TU Chemnitz, der ein Rechtsguta­chten zum Thema erstellt hat. Er hatte Bedenken gegen die seit April 2017 geltenden Neuregelun­gen, die wiederkehr­ende Beiträge oder Einmalbeit­räge ermögliche­n. Landtagsab­geordneter Johann Häusler sprach von einem Fördertopf zur Sanierung kommunaler Straßen. Es gehe dabei um 150 Millionen Euro.

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