Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Was Regenwürme­r über die Zukunft wissen

Premiere Die Theaterfre­unde Ehingen spielen das humorvolle Stück „RegnWurmOr­akl“. Dafür erhalten sie Applaus vom Publikum und vom Autor selbst

- VON MONIKA MATZNER

Ehingen Wenn Lachen gesund ist, dann ist das diesjährig­e Stück der Ehinger Theaterfre­unde Therapie – die Premiere des Drei-Akters „RegnWurmOr­akl“bot dem Publikum erfrischen­d-humorvolle Stunden. Standen die Theaterfre­unde kürzlich noch bei der Cold Water Challenge für den guten Zweck im Eiswasser des Ehinger Käserbachs, ging es nun auf der Bühne im Gasthof Zum Oberen Wirt heiß her. Zukunftssc­hauerei, Verfolgung­sjagden, Liebe und Missverstä­ndnisse boten eine feine Mischung aus Situations­komik und amüsant-derben Szenen.

Die Rollen waren den Laienspiel­ern auf den Leib geschriebe­n, sie überzeugte­n mit charaktere­chten Darstellun­gen. Zur Premiere konnte Spielleite­rin Martina Belli einen besonderen Gast begrüßen: Autor Ralph Wallner, Verfasser des Theaterstü­cks. Aus München war er angereist, um sich die Inszenieru­ng seines „RegnWurmOr­akls“anzusehen. Er sparte nicht mit lobenden Worten: „Tolle Schauspiel­er, die mit Herzblut dabei sind, dazu ein grandioses Bühnenbild mit viel Liebe zum Detail. Ich bin begeistert.“

Die Theaterfre­unde entführten ihr Publikum an den Ortlfinger Weiher. Dort haust in einer schäbigen Fischerhüt­te mit „aparter Innenausri­chtung“das Pärchen Lotti und Lumpi (Angelika Gump-Kienmoser und Gerhard Schmid). Die beiden leben davon, was sie gerade in die Finger bekommen. Eines Tages taucht Jungbauer Hans Hasen- (Michael Ostermeier) auf, der auf der Suche nach seinem leiblichen Vater ist. Gerne möchte er dem Lumpen-Pärchen finanziell unter die Arme greifen, ein RegenwurmO­rakel soll helfen. Diese Idee macht die Hütte quasi über Nacht zur Hochburg für Vorhersehu­ngen. Das halbe Dorf springt darauf an und zahlt auch fleißig dafür.

Leider läuft der Versuch ordent- lich aus dem Ruder, dafür sorgen auch der Zasterscho­rsch (Andreas Heindl), die Schank-Zenz (Andrea Schormair), die Nachbarinn­en Mumien-Reserl (Andrea Kottmair) und Huaberin (Rita Kratzer) sowie die Gickerl-Walli (Theresa Kuchenbaur) und der Gockerl-Willi (Anton Köbinger/Hubert Keßler).

Hinter der Bühne agiert ein starkes Team, damit die Spieler bei ihfuß rem Auftritt glänzen. Als Souffleuse­n sind Kerstin Egetemeir, Martina Keßler und Iris Harms im Einsatz, für die Maske sorgt Melanie Heindl mit Team.

Den häufigen Szenenbeif­all in der turbulente­n Handlung und am Ende einen kräftigen Schlussapp­laus hatten sich die Theaterakt­eure mit ihren mimischen Leistungen redlich verdient. Ein Teil des Beifalls galt sicher auch dem prägnanten Bühnenbild, das unter der Regie von Gerhard Schmid geschaffen wurde. O

Termin Noch fünfmal bietet sich die Gelegenhei­t, das „RegnWurmOr­akl“zu sehen: am Wochenende 2./3./4. März sowie am Wochenende 9./10. März. Der Sonntagste­rmin, 4. März, beginnt um 18 Uhr, alle weiteren Aufführung­en um 19.30 Uhr.

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Foto: Monika Matzner Die Fischerhüt­te von Lotti und Lumpi wird zum Orakel Tempel. Was sagen die Regenwürme­r im Topf wohl über die Zukunft?

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