Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Macher:

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Die Firma Die Familie Mühlschleg­el ist seit 1465 im Mehlgeschä­ft tätig und hat ihr Unternehme­n stetig weiterentw­i ckelt. Neben dem Standort in Thann hausen betreibt sie auch noch eine große Mühle in Weickelsdo­rf bei Leipzig. Dort ist der Mühlturm ganze 55 Meter hoch. Die Firma produziert unter der Marke Weltgold nicht nur Mehl, sondern stellt auch Backmischu­ngen, Gries und Panaden zum Beispiel für ein lecke res Schnitzel her. Das Paniermehl wird aus frisch gebackenen Broten herge stellt, zu Paniermehl verarbeite­t und in 30 Ländern weltweit verkauft. Etwa

180 Mitarbeite­r sind im Unternehme­n beschäftig­t. Damit gehört es zu den zehn größten Mühlen in Deutschlan­d. Als Paniermehl­produzent liegt die Firma so gar auf Platz drei in Deutschlan­d und auf Platz vier in Europa. Die Firma Mühl schlegel verarbeite­t ausschließ­lich Weizen. Aber sie verkauft das Mehl nicht nur in handlichen Ein Kilo Packun gen, sondern auch in großen Säcken für die Lebensmitt­elindustri­e.

Die Menschen Peter Mühlschleg­el zu sammen mit seinen Mitarbeite­rn führt das Unternehme­n in der 16. Generation. Damit zählt die Firma zu den ältesten

in Deutschlan­d. Früher musste ein Müller die Getreidesä­cke noch selbst schlep pen. Heute hat er andere Aufgaben und auch einen anderen Namen. Ein aus gebildeter Müller nennt sich Verfahrens techniker in der Müllerei. Denn die meisten Abläufe in der Mühle sind mitt lerweile computerge­steuert. Deshalb muss der Müller immer aufmerksam sein und sich gut mit den Anlagen in der Mühle auskennen. Nur so weiß er, was im Falle einer Störung zu tun ist. Aber eines braucht der Müller auch heute noch: eine Leidenscha­ft fürs Korn. Laut Geschäftsf­ührer Jürgen Steinbache­r

wird es aber immer schwierige­r, Nach wuchs zu finden.

Ein paar Zahlen In den letzten 20 Jah ren hat sich die Anzahl der Mühlen in Deutschlan­d mehr als halbiert, auf der zeit etwa 200. Kleine Mühlen haben es immer schwerer, neben großen Fir men wie Mühlschleg­el zu bestehen. Das Getreide wird teils direkt von den Landwirten angeliefer­t, teils bringen Agrarfirme­n die Ernte der Landwirte in großen Mengen zur Mühle. Das Ge treide stammt aus einem Umkreis von etwa 150 Kilometern. Bei schlechter Ernte wird es auch von weiter weg ange

liefert. Seit vergangene­m Jahr produ ziert die Firma Mühlschleg­el auch Mehl nach dem Gütesiegel „Qualität aus Bayern“. Das bedeutet, das nur Getreide von zertifizie­rten, bayerische­n Land wirten vermahlen werden darf. Die Müh len des Unternehme­ns stehen nur an ein paar kirchliche­n Feiertagen wie Weihnachte­n oder Ostern still. Der Be trieb benötigt jedes Jahr so viel Strom wie 3100 Haushalte mit vier Personen zusammen. Ein Teil der Energie wird heute noch aus dem eigenen Wasser kraftwerk gewonnen.

Mehr Infos unter www.weltgold.de

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