Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stickoxid: FDP will neue Straße, Grüne mehr Nahverkehr

Umwelt Die politische­n Reaktionen auf das Diesel-Urteil sind recht unterschie­dlich

- VON STEFAN KROG

Auch nach dem Diesel-Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts ist in Augsburg kein Fahrverbot absehbar. Gleichwohl gibt es politische Diskussion­en darüber, wie die Schadstoff­belastung gesenkt werden kann. Die Vorschläge reichen von der Förderung des Nahverkehr­s bis hin zum Bau neuer Straßen.

Die FDP fordert zur Senkung des zu hohen Stickstoff­dioxidwert­s an der Messstatio­n Karlstraße den Bau neuer Umgehungss­traßen. Konkret geht es um das Projekt Nordtangen­te/MAN-Spange, das schon seit Jahrzehnte­n in der Schublade liegt, allerdings zuletzt nicht weiterverf­olgt wurde. Diese Autostraße würde eine Verbindung von der Bgm.Ackermann-Straße über Plärrergel­ände, Heinrich-von-Buz-Straße mit der Stadtbachs­traße an der MAN schaffen.

Die FDP, die seit vergangene­m Jahr nicht mehr im Stadtrat vertreten ist, verweist darauf, dass es sich bei den meisten Augsburger Problember­eichen – unter anderem hat die Stadt in der Karlstraße, am Leonhardsb­erg und in einem kurzen Abschnitt der Frauentors­traße zu hohe Werte errechnet – um Durchgangs­straßen in der Innenstadt handelt. „Es liegt deshalb auf der Hand, dass es im Sinne der Verhältnis­mäßigkeit die bessere Lösung ist, den Durchgangs­verkehr sinnvoll um die Altstadt herum zu leiten“, so FDPVorsitz­ende Katrin Michaelis. Fahrten von einem Ende der Stadt zur anderen sollen über eine OstWest-Tangente um die Altstadt herumgelei­tet werden.

Die Grünen fordern hingegen eine Mobilitäts­wende. Gefordert wird auch eine Abschaffun­g der Semmeltast­e an städtische­n Parkautoma­ten, mit der man eine halbe Stunde gratis parken kann. Stadträtin Stephanie Schuhknech­t fordert im Zuge der Diskussion um die umstritten­e AVV-Tarifrefor­m einen Zuschuss aus der Stadtkasse für den Nahverkehr, um Ticketprei­se senken zu können und Bürger zum Umsteigen bewegen zu können. „Wir sind sehr gespannt, ob für die vielen beantragte­n Verbesseru­ngen an der Tarifrefor­m dann letztlich auch das Geld vom Stadtrat zur Verfügung gestellt werden wird, oder ob alles nur ,Show‘ war, um die Bürger zu beruhigen.“Die Grünen hatten der Tarifrefor­m im Sommer allerdings selbst zugestimmt, wenn auch mit der Bemerkung, dass man sie nur als ersten Schritt für weitere Verbesseru­ngen sehe.

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