Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nach dem Brand: Haus ist unbewohnba­r

Feuer Junge Familie kommt bei Verwandtsc­haft unter. Feuerwehr legt Nachtschic­ht ein

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Zusmarshau­sen Wollbach Es sind die Eiszapfen, die auffallen. Sie hängen an den Fensterbre­ttern und Balken. Sie lassen erahnen, wie viel Wasser nötig war, um das Haus einer jungen Familie in der Gollenhofe­rstraße in Wollbach zu löschen. Dort brannte, wie berichtet, am Dienstagna­chmittag der Dachstuhl. Die Feuerwehre­n konnten den Brand löschen, doch derzeit ist das Haus, dem ganze Teile des Daches fehlen, unbewohnba­r.

Die junge Familie mit den beiden Kindern im Alter von zehn Monaten und dreieinhal­b Jahren verlor innerhalb kurzer Zeit ihr vertrautes Heim. Nachbarin Herma Hartmann erzählt: „Die sind aus dem Haus raus und konnten nichts mitnehmen.“Die 79-Jährige hofft nun, dass es eine große Hilfsberei­tschaft im Ort für die Betroffene­n geben wird.

Wo die Familie nun wohnt, das weiß Bürgermeis­ter Bernhard Uhl. „Sie kamen bei Verwandten in der Nähe unter“, erklärt er. Der Rathausche­f gibt zu, dass er erleichter­t ist, dass die Betroffene­n ein Dach über den Kopf haben. Denn ansonsten hätte die Kommune eine Wohnung zur Verfügung stellen müssen. Und eine solche stehe in Zusmarshau­sen nicht parat. „Wir hätten erst etwas suchen müssen“, erläutert Uhl.

Gestern machten sich Brandermit­tler der Polizei vor Ort ein Bild der Lage. Die Beamten gehen weiter davon aus, dass der Brandherd im Bereich des Kamins zu suchen ist. Laut Auskunft eines Polizeispr­echers dauerten die näheren Ermittlung­en aber noch an. Nach ersten Schätzunge­n beläuft sich der Sachschade­n auf rund 200 000 Euro.

Der Brand des Einfamilie­nhauses stellte die Feuerwehre­n vor einige Schwierigk­eiten. Zum einen machten die Minustempe­raturen den Helfern zu schaffen, da das Löschwasse­r schnell gefror.

Außerdem harrten die Brandschüt­zer aus Wollbach und Zusmarshau­sen bei eisigen Temperatur­en auch die Nacht über aus und kümmerten sich abwechseln­d darum, dass wieder aufflacker­nde Flammen gelöscht wurden.

Es ist übrigens nicht zum ersten Mal, dass es in diesem Bereich von Wollbach brannte. Nachbarin Herma Hartmann erzählt, dass der Speicher ihres Hauses 1978 brannte und auch die Scheune ihres Schwagers in direkter Nähe schon in Flammen aufgegange­n sei.

 ?? Foto: Elli Höchstätte­r ?? Das Löschwasse­r hat sich in Eiszapfen verwandelt und das Dach ist teilweise zerstört. So sieht das Haus in Wollbach am Tag nach dem Brand aus.
Foto: Elli Höchstätte­r Das Löschwasse­r hat sich in Eiszapfen verwandelt und das Dach ist teilweise zerstört. So sieht das Haus in Wollbach am Tag nach dem Brand aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany