Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Adler will Eisstadion rocken

Boxen Dort, wo sonst die Panther spielen, soll am 12. Mai ein Faustkampf um die Weltmeiste­rschaft stattfinde­n

- VON WOLFGANG LANGNER

Curt Frenzel, der ehemalige Verleger unserer Zeitung, war ein leidenscha­ftlicher Eishockey-Fan und großer Förderer dieses Sports in Augsburg. Deshalb wurde das Stadion des AEV im Jahr 1971 nach ihm benannt. Seither fanden viele Großverans­taltungen in dieser Arena statt. Etliche Länderspie­le der deutschen Eishockey-Nationalma­nnschaft oder die U20-Weltmeiste­rschaft im Jahr 1981. In diesem Jahr soll es nun im Curt-Frenzel-Stadion eine Premiere geben. Erstmals soll in der Arena ein Boxkampf stattfinde­n. Davon hat die Augsburger Boxerin Nikki Adler, die im vergangene­n Jahr in Amerika ihren Titelkampf gegen die Olympiasie­gerin Claressa Shields verloren hat, geträumt. „Das wäre mega. Ich bin zuversicht­lich, dass es klappt. Ich würde mich riesig freuen“, so die Weltmeiste­rin, die bei der Wahl der Augsburger „Sportler des Jahres“gestern für Platz zwei geehrt wurde.

Adlers Traum könnte wahr werden. Die Verhandlun­gen in Sachen Boxkampf/Eisstadion sind weit fortgeschr­itten. Mit dem 12. Mai steht schon ein Termin fest. „Ich bin mir sicher, dass Nikki an diesem Tag im Eisstadion kämpfen wird. Wir wollen es und die Stadt will es auch“, berichtet Jule Schutz, die Managerin von Nikki Adler. Allerdings stehen noch einige Hürden im Weg. In erster Linie muss dieses Event noch vom Ordnungsam­t genehmigt werden. Dabei geht es in Absprache mit der Feuerwehr vor allem um den Brandschut­z und um Fluchtwege. Außerdem müsste die Glasbande vorübergeh­end abgebaut werden. Daneben gibt es einige Auflagen. Die Zuschauerk­apazität wäre begrenzt auf 3000. Über die finanziell­e Seite will Schutz nicht sprechen, nur so viel: „Die Summe ist so hoch, dass wir dies über Ticketverk­äufe nie stemmen könnten. Natürlich sind wir auf Sponsoren angewiesen.“Hinter vorgehalte­ner Hand spricht man von 70 000 bis 80 000 Euro, die man auf den Tisch legen muss. Ein Großteil dieser Summe soll bereits bereitsteh­en. Eine weitere Auflage passt Schutz nicht so richtig ins Konzept. So müsste wegen der Anwohner die Veranstalt­ung um 22 Uhr beendet sein. „Wenn das so ist, müssten wir halt in den sauren Apfel beißen. Aber vielleicht lässt es sich ja einrichten, dass wir zumindest eine Verlängeru­ng bis 23 Uhr bekommen.“

Adler wird in Augsburg auf alle Fälle dann einen WM-Titelkampf bestreiten. Eine Gegnerin steht noch nicht fest.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Für Nikki Adler kann bald ein Traum in Erfüllung gehen. Die Augsburger­in darf wohl im Eisstadion boxen.
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Jule Schutz

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