Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nicht nur an die Dieselfahr­er denken

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Zum Thema Diesel Autos und Schad stoffbelas­tung:

Seit vielen Jahren ist bekannt, dass Dieselgase Ursache für Krebs und ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz- und Lungenkran­kheiten sind. Auch in Augsburg sterben und erkranken deutlich mehr Menschen an dieser Umweltbela­stung, als direkt durch Verkehrsun­fälle. Dies geschieht nicht spektakulä­r auf der Straße, sondern still, von der Öffentlich­keit unbemerkt.

Vor allem Anwohner und Nutzer von Hauptverke­hrsstraßen sind den Belastunge­n ständig ausgesetzt. Sogar die Stadt gibt zu, dass an zehn Straßen die Grenzwerte dauerhaft überschrit­ten werden. Die Spitzenwer­te liegen noch weit darüber.

Neben dem berechtigt­en Mitleid für die betrogenen Dieselfahr­er, muss endlich auch an die Gefahren für die Bewohner gedacht werden. Die leiden zusätzlich noch unter Lärm und Feinstaub.

Statt weiter an Plänen zu arbeiten, die wohl nie fertig werden dürften, wäre eine erste sinnvolle Maßnahme an den betroffene­n Straßen eine Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit, z. B. auf Tempo 30. Versuche in Berlin haben gezeigt, dass die Feinstaubb­elastung dann um sechs Prozent und die Stickoxidb­elastung um zehn Prozent sinkt.

Wenn die Stadt hier wirklich etwas verbessern will, ist sie jedenfalls nicht so hilflos, wie sie sich gerne gibt.

Bernhard Kammerer, Augsburg

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