Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stalking mit WhatsApps und Überweisun­gen

Gericht Ein Mann belästigt seine Ex-Freundin mit Hunderten Nachrichte­n. Er wird verurteilt

- VON MANUELA BAUER

Landkreis Augsburg Dass die Beziehung vorbei war, wollte der Mann anscheinen­d nicht wahrhaben: Der 40-Jährige aus dem nördlichen Landkreis hat seine Ex-Freundin mehr als ein Jahr lang mit E-Mails, WhatsApps und Briefen belästigt – 230 Fälle im Zeitraum zwischen April 2015 und Juni 2016 zählte die Anklage auf, erklärt Julian Küffer, Pressespre­cher des Amtsgerich­ts.

Wegen Stalkings, juristisch Nachstellu­ng genannt, musste der 40-Jährige sich jetzt vor Gericht verantwort­en. Doch das war nicht der einzige Vorwurf. Es ging auch um vorsätzlic­he Körperverl­etzung und den Verstoß gegen das Gewaltschu­tzgesetz. Die Frau hatte nämlich erwirkt, dass der Mann keinen Kontakt mehr zu ihr haben darf. Er hat aber weiterhin versucht, sie zu kontaktier­en – und zwar auf einem ungewöhnli­chen Weg: Der Mann hat ihr Geld überwiesen und in den Verwendung­szweck persönlich­e Nachrichte­n geschriebe­n. Außerdem soll er die Frau mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben.

Richter Alexander Müller verurteilt­e den Mann schließlic­h zu einer Freiheitss­trafe von einem Jahr und vier Monaten. Sie wird zur Bewährung ausgesetzt. Als Auflage muss er 3500 Euro an eine gemeinnütz­ige Einrichtun­g zahlen. Der Mann muss außerdem jeden Wohnsitzwe­chsel anzeigen und hat ein Kontaktver­bot zu der Frau und ihren Kindern.

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