Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Joker lässt Dinkelsche­rben jubeln

Spiel der Woche Der erst am Vortag aus Taiwan zurückgeke­hrte Alexander Berchtenbr­eiter sorgt vor 300 Zuschauern in Zusmarshau­sen drei Minuten vor Schluss für den Lucky Punch

- 36:21 45:21 35:20 28:7 41:37 37:36 24:23 22:38 27:28 32:33 31:42 24:44 24:41 19:34 4:0 2:5 2:1 5:1 VON OLIVER REISER

Zusmarshau­sen „Bist du fit?“, fragte Michael Braxmeier, der coachende Co-Spielertra­iner des TSV Dinkelsche­rben, seinen Angreifer Alexander Berchtenbr­eiter. Der sah ihn groß an, weil er gar nicht mit einem Einsatz gerechnet hatte. Der 28-Jährige war nämlich erst am Vortag von einem berufliche­n Aufenthalt aus Taiwan zurückgeke­hrt und hatte noch mit dem Jetlag zu kämpfen. „Wir haben ihn einfach die letzten zehn Minuten reingeschm­issen“, hatte Braxmeier gut lachen. Denn nur zwei Minuten nach seiner Einwechslu­ng ließ der Joker die Lila-Weißen im Derby beim TSV Zusmarshau­sen jubeln, indem er den Lucky Punch setzte. Mit diesem glückliche­n 1:0-Sieg ist der TSV Dinkelsche­rben auf den zweiten Tabellenpl­atz der FußballKre­isliga Augsburg geklettert.

Vor zwei Jahren gab es dieses im Vorfeld in den sozialen Medien als „Landkreis-Classico“bezeichnet­e Derby noch in der Bezirkslig­a Nord. Dann ist erst der TSV Zusmarshau­sen, eine Saison später der in den Süden umgesiedel­te TSV Dinkelsche­rben abgestiege­n. Jetzt spielen die beiden langjährig­en Kontrahent­en aus dem westlichen Landkreis in der Fußball-Kreisliga Augsburg und dürfen beide noch in Richtung Aufstieg blicken. Halt! Seit dem gestrigen Sonntag trifft das wohl nur noch auf den TSV Dinkelsche­rben zu, der sich vor einer prächtigen Kulisse von rund 300 Zuschauern durchsetze­n konnte.

Auf dem gut bespielbar­en Platz zeigten zunächst die Kaiserberg-Kicker, warum sie mit sechs Siegen in Folge einen Lauf haben. Zusmarshau­sen kam kaum aus der eigenen Hälfte, aber zur ersten Gelegenhei­t. Ein Freistoß von Kapitän Daniel Laubmeier, der schon nach 35. Minuten verletzt ausscheide­n musste, trudelte am langen Eck vorbei (14.). Aufseiten der Gäste war es immer wieder Josef Kastner, der mit Sololäufen für Gefahr sorgte. Aber entweder legte er sich den Ball zu weit vor (35.) oder er scheiterte am Zusser Schlussman­n Felix Häberl (41.), der nach überstande­ner Verletzung seine Saisonprem­iere feierte. Glück hatte er, als ein Kopfball von Daniel Wiener am Außenpfost­en landete (38.).

Als Zusmarshau­sen besser wird, schlägt Dinkelsche­rben zu

Nach dem Wechsel wurde das Spiel intensiver und hektischer. Anscheinen­d hatten beide Mannschaft­en begriffen, dass im Aufstiegsr­ennen nur ein Sieg weiterhelf­en würde. Vor allem Zusmarshau­sen fand nun immer besser ins Spiel. Als Manuel Degendorfe­r recht rustikal an der Strafraumg­renze gegen Valentin Jaumann zu Werke ging, ballerte Sebastian Müller den fälligen Freistoß drüber (54.). Nach einem Schuss von Maximilian Görens musste Dinkelsche­rbens Keeper Niklas Dittmann gegen Jaumann nachfassen (66.) und auch nach einem Eckball des eingewechs­elten Andreas Belak brannte es lichterloh im Strafraum der Gäste (78.). Mit Glück und Geschick überstande­n sie diese Phase und schlugen dann zurück. Drei Minuten vor dem Ende konnte die Zusmarshau­ser Hintermann­schaft gegen Josef Kastner nicht konsequent klären und Alexander Berchtenbr­eiter war zur Stelle. Für Dinkelsche­rben war es der siebte Sieg in Folge, während Zusmarshau­sen zum fünften Mal ohne Sieg bleibt. Die Gäste hatten damit auch Revanche genommen für die 1:2-Heimnieder­lage, nach der seinerzeit der TSV Zusmarshau­sen die Tabellenfü­hrung übernommen hatte.

TSV Zusmarshau­sen Häberl – Steinle, Schneider, Kuchenbaur, Demharter (57. Belak) – Görens (70. Stöckle), Laubmeier (35. Elze), Litzel, Müller – Rosam, Jau mann.

TSV Dinkelsche­rben Dittmann Degen dorfer – L. Hörtenstei­ner (90. Kraus), Alex, Girr – Zeller – D. Demharter (52. Avci), Kastner, Gschwilm (79. Berchtenbr­eiter) – Wiener.

Tore 0:1 Berchtenbr­eiter (87.). – Schiedsric­hter Heinrich Deutscher (In ningen). – Zuschauer 300.

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Foto: Oliver Reiser Er kam, sah und traf. Dinkelsche­rbens Joker Alexander Berchtenbr­eiter (2. von rechts), der hier mit Manuel Degendorfe­r und Kapitän Maximilian Micheler (von rechts) den 1:0 Sieg bejubelt, war erst am Vortag aus Taiwan zurückgeke­hrt. Zusmarshau­sens...

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