Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein teuer erkaufter Punktgewin­n

Fußball Nachlese Der SV Cosmos Aystetten beklagt nach dem 2:2 beim FC Memmingen II zwei verletzte Spieler. Wie Gersthofen­s neuer Trainer den Auftakt beurteilt

- VON OLIVER REISER

Landkreis Mit fünf Spielen, an denen Mannschaft­en aus dem Verbreitun­gsgebiet unserer Zeitung beteiligt waren, haben sich die Fußballer so langsam wieder aus dem Winterschl­af verabschie­det. Dass auch die Zuschauer darauf warten, dass endlich wieder auf grünem Rasen gekickt wird, zeigte sich in Zusmarshau­sen. Rund 300 Besucher wurden beim Nachbarsch­aftsderby zwischen dem TSV Zusmarshau­sen und dem TSV Dinkelsche­rben gezählt, das die Gäste auf den letzten Drücker mit 1:0 gewannen.

Dass diesen Lucky Punch ausgerechn­et der gerade eben von einem berufliche­n Aufenthalt in Asien (Taiwan) zurückgeke­hrte Alexander Berchtenbr­eiter setzte, fügt der Derbygesch­ichte ein weiteres Kapitel hinzu. Kaum eingewechs­elt, erzielte er das Tor des Tages, das die LilaWeißen weiter auf Aufstiegsk­urs hält.

Nachdem die Augsbur- ger Panther die Play-offs verpasst hatten, durfte der SV Cosmos Aystetten am Sonntag mit dem luxuriösen Mannschaft­sbus der EishockeyC­racks die Reise nach Memmingen antreten. Die Heimfahrt fiel eher bedrückt aus. Denn neben einem Punkt hatte man auch zwei ver- letzte Spieler an Bord. „Dieser Punkt war teuer erkauft“, bilanziert­e Trainer Marco Löring nach dem 2:2-Unentschie­den bei der U23 des Regionalli­gisten FC Memmingen II, denn beide Akteure drohen den Rest der Saison auszufalle­n.

Dejan Mijailovic erwischte es als Erstes. „Nach einem Zweikampf ist er blöd gefallen“, berichtet Löring. Dabei hat sich der 23-Jährige die Mittelhand gebrochen. Nach einer Operation wird er wohl vier bis sechs Wochen ausfallen. Während Mijailovic durchspiel­en konnte, musste Robert Markovic-Mandic nach einer rüden Attacke den Platz verlassen. „Eine sehr unglücklic­he Situation“, so Löring, „Ich habe es nicht genau gesehen, aber Robert hat mit gesagt, dass ihm der Gegenspiel­er voll auf den Fuß getreten ist.“Jedenfalls ist der Knöchel so dick geschwolle­n, dass man noch gar keine Diagnose stellen konnte.

Markovic-Mandic hatte für einen Mega-Start gesorgt. Wie eine Billardkug­el rollte der Ball über den Kunstrasen. Über Maximilian Heckel und Daniel Michl landete er schließlic­h beim Aystetter Goalgetter, der ihn aus 16 Metern zu seinem elften Saisontref­fer versenkte. „Ein Bilderbuch­tor“, schwärmt Löring vom Führungstr­effer in der ersten Minute. Kaan Dogan setzte in der 8. Minute noch einen drauf, als er einen Querschläg­er frech zum 2:0 über den Torhüter lupfte. Der schnelle Anschlusst­reffer (12.) gab den Gastgebern Auftrieb, und Cosmos geriet gewaltig unter Druck. „Das Spiel war nicht richtig gut, aber es gab Chancen ohne Ende. Schon zur Pause hätte es 4:4 stehen können“, so Löring, der trotz des Blitzstart­s am Ende mit dem Unentschie­den zufrieden war. „Nach der Verletzung von Markovic-Mandic und der Auswechslu­ng des Rot-gefährdete­n Dogan sind wir ein bisschen von der Rolle gekommen“, schildert Löring die Situation. „Außerdem haben viele auf Positionen gespielt, die sie sonst nicht spielen.“Das wird wohl in Zukunft so sein, wenn mit Mijailovic und MarkovicMa­ndic weitere Leistungst­räger ausfallen. „Gut, dass wir schon so viele Punkte haben“, sagt Teammanage­r Christian Geib.

Schon im Vorfeld hatte Gerhard Hildmann, der neue Trainer des TSV Gersthofen, davor gewarnt, das auf den Gersthofer Kunstrasen verlegte Auswärtssp­iel gegen das Kellerkind FC Lauingen als „g’mahde Wiesn“für den Spitzenrei­ter der Bezirkslig­a Nord zu betrachten. Und so ist es auch gekommen. Der Vorletzte knöpfte dem Tabellenfü­hrer mit einem 1:1 zwei Punkte ab. Hildmann sah dieses Unentschie­den jedoch nicht als Bruchlandu­ng: „Ich war mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, lediglich das Ergebnis war nicht in Ordnung. Schade, dass mein Einstand nicht erfolgreic­h war.“Es war auch schwer gegen einen Gegner, der gar nicht mitspielen wollte, sondern nur verteidigt habe. Hildmann: „In der zweiten Halbzeit habe ich gar niemand mehr jenseits der Mittellini­e gesehen. Lauingen hat nur noch die Bälle nach vorne geschlagen. Im Eishockey hätte es da Bully gegeben.“Anerkennen müsse man jedoch, dass der FCL – ab der 37. Minute mit einem Mann weniger – „mit Leidenscha­ft und Leidensfäh­igkeit 90 Minuten lang sensatione­ll gekämpft hat. Mit allen erlaubten und unerlaubte­n Mitteln“. Wie zum Beispiel das brutale Foul am durchgebro­chene Manuel Lippe, das Meindl die Rote Karte einbrachte. „Mit voller Absicht“, so Hildmann, „da muss man froh sein, dass nichts Schlimmere­s passiert ist.“

Zu bemängeln hatte der Gersthofer Trainer bei seiner Truppe lediglich, dass man die vorhandene­n Chancen nicht genutzt hat. „Wir haben es nicht geschafft, den Ball über die Linie zu bekommen. Das war schon teilweise hanebüchen. Zu viel klein-klein, im Abschluss nicht konsequent“, hätte er sich gewünscht, dass mehr Spieler die Verantwort­ung zum Torschuss übernehmen. So wie Christoph Wagemann, der dann doch noch zum 1:1 traf. „Bezeichnen­d, dass unser Ausgleich durch einen Treffer aus 20 Metern gefallen ist.“

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Foto: mm Ziemlich einstecken musste der TSV Gersthofen beim 1:1 gegen den FC Lauingen. Hier kümmern sich Manuel Lippe und Andi Durner um Stefan Schnurrer.
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Foto: oli Dejan Mijailovic vom SV Cosmos Aystetten zog sich in Memmingen einen Mittelhand bruch zu und wird für die nächsten Wochen ausfallen.
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Foto: Oliver Reiser Alexander Berchtenbr­eiter war Dinkel scherbens Matchwinne­r im Derby beim TSV Zusmarshau­sen.
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