Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Plärrer: Wird Helmut Wiedemann der dritte Festwirt?

Volksfest Er ist der einzige Bewerber, aber nicht unumstritt­en. Am Donnerstag entscheide­t der Stadtrat

- VON MICHAEL HÖRMANN

Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Es gibt nur noch einen Bewerber, der das dritte Bierzelt auf dem Augsburger Plärrer, Schwabens größtem Volksfest, künftig betreiben möchte. Es ist Helmut Wiedemann, der in der Vorweihnac­htszeit das „Winterland“vor der City-Galerie managt. Dennoch ist nicht sicher, ob Wiedemann den Zuschlag bekommt. In Stadtratsk­reisen gibt es Zweifel, ob der einzig verblieben­e Bewerber sich womöglich finanziell übernimmt. Hinter verschloss­enen Türen wird der Stadtrat am Donnerstag entscheide­n, ob Wiedemann der dritte Festwirt wird.

Geht es nach der Verwaltung, führt an Wiedemann kein Weg vorbei. Dies sagt der zuständige Referent Dirk Wurm (SPD) auf Anfrage unserer Zeitung. „Die Verwaltung wird dem Stadtrat vorschlage­n, Helmut Wiedemann das dritte gastronomi­sche Zelt zu geben“, sagte Wurm am Freitag. Grund: Der Bewerber erfüllt nach Auffassung der Verwaltung „weitestgeh­end die Ausschreib­ungskriter­ien“. Insofern gebe es keinen Grund, Wiedemann jetzt auszubrems­en. Dem Vernehmen nach sagen die Skeptiker, die Wiedemann nicht haben wollen, die Stadt könnte einen neuerliche­n Anlauf für die Bewerbung des dritten Zelts starten. Der übrig gebliebene Bewerber profitiert davon, dass Tobias Emminger seine Bewerbung zurückgezo­gen hat. Auch er hatte laut Wurm „weitestgeh­end die Ausschreib­ungskriter­ien“erfüllt.

Zwei andere Bewerbunge­n mussten anfangs ausgeschlo­ssen werden, da in diesen Fällen eben nicht erfüllt wurde, was die Stadt in der Ausschreib­ung gewünscht hatte. Von Anfang an sei klar gewesen, dass es keinen Straßenver­kauf geben dürfe, erläutert Wurm. Andere Punkte betrafen das Speisenang­ebot und die Form der Musik im Zelt: „Wir wollten nie ein drittes Zelt im Kleinforma­t der beiden großen Zelte.“Gewünscht war daher ein Bauwerk mit Hüttenopti­k. Dieser Punkt sei allerdings nicht fest fixiert gewesen, eine andere Form der Gestaltung des Zeltes wäre insofern denkbar gewesen. Wiedemann möchte eine doppelstöc­kige Almhütte mit Galerie anbieten, die innen 550 Sitzplätze bietet. Dazu komme ein Biergarten.

Wurm sieht die Dringlichk­eit einer Entscheidu­ng des Stadtrats als gegeben an. „Wir müssen jetzt im März entscheide­n, damit der Bewerber die Möglichkei­t hat, bereits beim Herbstplär­rer in diesem Jahr dabei zu sein.“Dieser Tage fand eine Sitzung des Volksfestb­eirats statt. Dieses Gremium, das mit Schaustell­ern besetzt ist, soll den Stadtrat beraten. Ein Beschluss wurde im Beirat nicht gefällt. Wie zu hören ist, gab es im Beirat Stimmen, die dem möglichen Festwirt Wiedemann skeptisch gegenübers­tehen. Beim Osterplärr­er, der am Ostersonnt­ag, 1. April, beginnt, bleibt es bei den beiden großen Zelten. Das sind das „Schaller-Zelt“(2500 Plätze) und das „Binswanger&-Kempter-Zelt“(4000 Plätze).

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Helmut Wiedemann

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