Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das war’s dann wohl endgültig
Bezirksliga Süd Nach der 1:2-Heimniederlage im Kellerduell gegen den VfL Kaufering ist beim TSV Neusäß auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt erloschen
Neusäß „Wenn wir verlieren, ist es vorbei. Wenn wir gewinnen bleibt noch ein Fünkchen Hoffnung“zeigte sich Abteilungsleiter Ernst Krendlinger schon vor dem Anpfiff realistisch. „Das war’s“, mussten die Verantwortlichen des TSV Neusäß nach der 1:2-Heimniederlage im Kellerduell gegen den VfL Kaufering konstatieren. Der Abstieg aus der Fußball-Bezirksliga Süd dürfte nun sicher sein.
Die Schlüsselszene ereignete sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Da konnte nämlich Anel Jusuvovic ein Geschenk von Manuel Wolf nicht annehmen. Im Gegenzug übersah das Schiedsrichtergespann ein klares Abseits von Vorbereiter Dominik Zinner, was dem gerade eingewechselten Daniel Müller aber egal war. Es stand 1:1 und den TSV Neusäß geriet dadurch etwas aus der Auch dem 1:2 ging eine diskussionswürdige Szene voraus. Raphael Schimuneks harten Einsatz im Strafraum gegen Alexander Höfer wertete Schiedsrichter Fabian Hegener als Foul und deutete trotz aller Neusässer Proteste auf den Punkt. Dominik Zinner verwandelte – der TSV Neusäß war endgültig auf der Verliererstraße.
Nach zuletzt drei gewonnen Testspielen gegen Bezirksligisten war man beim TSV Neusäß durchaus optimistisch in dieses Kellerduell gegen die ebenfalls auf einem Abstiegsplatz stehenden Gäste gegangen. Obwohl Trainer Karl-Heinz Pecher mit Burak Ersoy (zuletzt Türkgücü Königsbrunn) nur einen der fünf Winter-Neuzugänge aufgeboten hatte, zeigten die Lohwaldkicker, dass ihnen Fußball wieder Spaß macht.
Schon nach zwölf Minuten hatten Andreas Beltle und Benni Schmoll den Führungstreffer auf dem Fuß. In der 30. Minute war es dann soweit: Nach einer Ecke von Ersoy konnte Christoph Eberles Kopfball noch irgendwie von der Linie gekratzt werden, doch den Abpraller bugsierte Kapitän Philipp Scherer ebenfalls per Kopf zum 1:0 ins Netz. Das war nicht einmal unverdient und mobilisierte weiter Kräfte. Belte fasste sich nur eine Zeigerumdrehung später aus 18 Metern ein Herz, scheiterte an VfL-Keeper Michael Wölfl. Bei den zarten Annäherungsversuchen der Gäste zeigte sich Tobias Kastenhuber auf dem Posten. Erst parierte er gegen Thomas Hasche (36.), dann bügelte er gegen Dominik Pittrich einen Stellungsfehler von Tobias Müller aus (40.). Zur Pause brannte also noch Licht am Lohwald. Doch dann ging es aus.
„Der Unparteiische hat uns nicht übervorteilt“, brachte es sportlicher Leiter Günther Hausmann sehr diSpur. plomatisch zum Ausdruck. Er dachte dabei wohl an das rüde Foul von Nick Lässig, der kurz vor Schluss gegen Raphael Schimunek das letzte Aufflackern der Neusässer an der Mittellinie einfach austrat und mit Gelb davonkam. „Das Fünkchen ist erloschen“, so Hausmann, „aber es war ja schon vorher nicht besonders groß.“Der TSV Neusäß muss sich nun mit dem Super-Gau des Abstiegs in die Kreisliga vertraut machen.
TSV Neusäß: Kastenhuber Walter, Ph. Scherer, Eberle, Ersoy (78. Forster) Schmoll (88. Luichtl), Schimunek Müller, Dogan, Beltle Jusufovic (74. Hofbauer). VfL Kaufering: Wölfl – M. Lässig, Wolf, Neugebauer, Pittrich – Graf, Hasche (46. Müller) – Mätz, Höfer (79. N. Lässig), Zin ner, Bucher (46. Krimshandl).
Tore: 1:0 Ph. Scherer (30.), 1:1 Müller (48.), 1:2 Zinner (72. Foulelfmeter). Schiedsrichter: Hegener (Neuburg) Zu schauer: 80