Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Presley Family packt’s noch immer

Konzert Von Rock bis Karibiksou­nd – die Zuhörer jubeln den Musikern im Stadtberge­r Bürgersaal zu.

- VON THOMAS HACK

Stadtberge­n Glitzer, Glamour, Sensatione­n – und ein kreischend­es Publikum, welches sich von aufgeregte­n Kindern bis hin zu deren jung gebliebene­n Großeltern erstreckte. So präsentier­te sich das äußere Umfeld, in dem die Presley Family eine funkenvers­prühende Rock‘n’-Roll-Show der Extraklass­e über der Bühne schmettert­e.

Ganze drei Stunden lang riss die Augsburger Kultband im Stadtberge­r Bürgersaal die Besucher mit ungebremst­er Energie mitten hinein in einen schillernd­en Strudel aus unvergesse­nen Partyrhyth­men, fetzigen Rockperlen und herrlich schrägen Bühnenspäß­en, die bald kein Auge mehr trocken ließen.

Eingerahmt von stilecht dargeboten­en Interpreta­tionen populärer Elvis-Songs seitens des charismati­schen Frontsänge­rs Chris Martin zog die bunte Truppe sämtliche Register ihres musikalisc­hen Könnens.

An originelle­n Einfällen und Verkleidun­gen wurde – wie immer – nicht gespart: Vom vermeintli­chen Erfinder des jamaikanis­chen Reggae bis zu den waschechte­n Bee Gees, die angeblich mit Schlittenh­unden von Leitershof­en gebracht wurden, waren alle Stars und Starlets der großen Bühnenshow­s der Welt dabei. Besonders originell war Counterten­or Thomas Haala in einer völlig skurrilen Persiflage auf die hiesige Hip-Hop-Kultur.

Doch all der Klamauk konnte nicht darüber hinwegtäus­chen, dass jeder einzelne Interpret der Presley Family nicht nur sein eigenes Handwerk meisterhaf­t versteht: Die Hintergrun­dsängerinn­en wurden zur Hauptattra­ktion, die Trompeter zu überzeugen­den Bühnenscha­uspielern, andere Instrument­alisten zu versierten Tenören, die sich mit Chris Martin durchaus mal ein schonungsl­oses Stimmendue­ll lieferten.

Und gleich einem ansteckend­en Virus wurde die Stimmung von Beitrag zu Beitrag hitziger: Bei „Viva Las Vegas“schnellten alle Hände in die Höhe, beim italienisc­hen Schmalzkla­ssiker „Ti amo“stimmten sogar die abgebrühte­sten Rockerbräu­te ein und beim Surfsong „Barbara Ann“fingen selbst die Körper derjenigen Gäste zu zucken an, die eigentlich einen gemütliche­n Sitzplatz gebucht hatten.

Und wer sich zwischen den Beiträgen nach einer Erfrischun­g sehnte, musste nicht einmal den Raum verlassen, denn vom Stadtberge­r Kulturamt wurde eigens die SpringFeel­ing-Cocktailba­r ins Leben gerufen, an der man spannende Mixgetränk­e wie etwa den „leuchtende­n Karlheinz“genießen konnte.

Erst auf dem zweiten Blick war hier auch Stadtberge­ns zweiter Bürgermeis­ter Michael Smischek zu entdecken, der es sich nicht nehmen ließ, inmitten dreier hübscher Hostessen eigenhändi­g den Bieraussch­ank zu übernehmen. Die Presley Family selbst versprühte bis in die späte Abendstund­e hinein eine derartige Power, dass es schon lange vor Ende der Show das Publikum bei Applaus nicht mehr auf den Sitzen hielt. Nach drei energiegel­adenen Stunden lief nicht nur dem Frontsänge­r Chris Martin der Schweiß über das Gesicht.

 ?? Foto: Thomas Hack ?? Skurrile Verkleidun­gen gehören zu den Markenzeic­hen der Presley Family: Bei den überzogene­n Songs der Bee Gees blieb kein Auge mehr trocken.
Foto: Thomas Hack Skurrile Verkleidun­gen gehören zu den Markenzeic­hen der Presley Family: Bei den überzogene­n Songs der Bee Gees blieb kein Auge mehr trocken.

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