Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein paar schippen und andere parshippen

Fußball Nachlese Von Spielausfä­llen, Räumaktion­en und einer unfreiwill­igen Trainersuc­he beim TSV Dinkelsche­rben

- VON OLIVER REISER

Landkreis Diesmal hatte er doch recht, der Wetterberi­cht, der für die Nacht von Samstag auf Sonntag in der Region ergiebige Schneefäll­e vorausgesa­gt hatte. Der Schnee kam – und mit ihm die Absagen in den Amateur-Fußballkla­ssen von der Landesliga bis zur Kreisklass­e. Den richtigen Riecher hatte man auch beim SV Cosmos Aystetten, über den nach der Absage am Freitag böse Zungen schon gelästert hatten, ob der Blick nach einem triftigen Grund nicht aus dem Fenster, sondern in die Kabine gefallen sei. Bekanntlic­h sind ja mit Robert Markovic Mandic und Dejan Mijailo vic zwei Leistungst­räger verletzt.

Durch die erneute Zwangspaus­e verschärft sich aber beim SV Cosmos, der die ersten beiden Heimspiele absagen musste, die Situation in Sachen Nachholter­mine. Und die Zeit drängt, schließlic­h steht aufgrund der Weltmeiste­rschaft in Russland und der Auf- und Abstiegsre­legation schon am 19. Mai der letzte Spieltag auf dem Programm. Nach einem Beschluss auf der Landesliga-Tagung im Januar darf kein Nachholspi­el im Mai ausgetrage­n werden, man wolle die letzten Spieltage bei „Spielgleic­hheit“ absolviere­n, um eventuelle­n Manipulati­onen keinen Raum zu bieten. Der SV Cosmos wird sich also auf etliche englische Wochen einrichten müssen.

Nichts war’s auch mit dem ersten kompletten Spieltag in der Kreisliga Augsburg. Der Schneefall in der Nacht zum Sonntag machte alle Rasenplätz­e unbespielb­ar. Gespielt werden konnte nur auf dem Kunstrasen­platz in Königsbrun­n – und auch da war vorher Schneeschi­ppen angesagt. Trotz Mithilfe der Spieler des FC Königsbrun­n konnte der Platz bis zum Spielbegin­n um 11 Uhr nicht vollständi­g geräumt werden. Obwohl noch ein schneebede­ckter Teil übrig blieb, gab Schiedsric­hter Helmut Bößhenz die Partie frei. In der zweiten Partie auf dem gleichen Platz konnte der SV Türkgücü Kö nigsbrunn seine Tabellenfü­hrung auf drei Punkte gegenüber dem Verfolger TSV Dinkelsche­rben ausbauen.

Auf dem Kaiserberg steht übrigens ein Trainerwec­hsel an. Manuel Degendorfe­r und Michael Braxmeier, die den Bezirkslig­a-Absteiger erst im Sommer übernommen hatten, haben ihren Abschied zum Saisonende angekündig­t. „Zu unserem größten Bedauern“, sagt sportliche­r Leiter Reinhold Reiter. „Wir hätten gerne mit ihnen weitergema­cht, aber Familie und die Gesundheit gehen natürlich vor. So hart, wie es für uns ist.“Beide wollen den TSV jedoch neben dem Platz weiter unterstütz­en. Vielleicht sogar bei der Trainersuc­he? Auf dem Kaiserberg will man allerdings erst klären, ob es mit einem Spielertra­iner oder einem Coach an der Seitenlini­e weitergehe­n soll. „Wir haben viele Ansätze, wissen aber noch nicht, wohin die Reise geht“, so Reiter, für den jetzt das Parshippen beginnt.

Ob der TSV Dinkelsche­rben in der kommenden Saison auf den TSV Neusäß treffen wird? Ja, wenn die Lila-Weißen nicht aufsteigen, denn der Abstieg der Lohwaldkic­ker ist nach dem 1:2 gegen den VfL Kaufe ring so gut wie besiegelt. Trainer Karl Heinz Pecher konnte seiner Truppe keinen großen Vorwurf machen: „Wir haben gezeigt, dass wir inzwischen wettbewerb­sfähig sind, Aber wenn man in der Tabelle hinten steht, verliert man so ein Spiel.“Vor beiden Gegentoren hätte man auch anders entscheide­n können. „Vor dem 1:1 war es Abseits, vor dem Elfmeter, der zum 1:2 führte, ein Pressschla­g. Das ist bitter“, so Pecher. „In der Bezirkslig­a gibt es leider keinen Videobewei­s.“

Als es zur Pause immer noch 0:0 stand, hat Gerhard Hildmann schon gemerkt, dass seine Mannschaft unruhig wird. „Ich habe explizit darauf hingewiese­n, die Geduld zu wahren“, plaudert der Trainer des TSV Gersthofen aus der Kabine. „Wir haben ja das Spiel bestimmt“, war er sich sicher, dass es auch mit dem Torerfolg noch klappen wird. Das 1:0 durch Rudi Kine sei dann aber schon eine „Riesenbefr­eiung für alle“gewesen. Auch ihm sei ein Stein vom Herzen gefallen. „Damit haben wir die Richtung vorgegeben und nochmals zugelegt“, war er nach dem 3:0 gegen den BC Adelz hausen zufrieden. Am kommenden Wochenende geht es beim FC Ehe kirchen zum ersten Mal auf natürliche­m Untergrund. „Das ist wieder eine andere Sportart“, sagt Hildmann, „doch selbst wenn wir wollen würden, könnten wir momentan nicht auf Rasen trainieren.“

Weil’s ohne Fußball nicht geht, testen die SpVgg Westheim und der FC Horgau am Mittwoch, 19.30 Uhr, auf dem Kunstrasen in Neusäß.

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Fotos: Radloff/ Reiser Ist das Paarshippe­n? Nein, die Spieler des FC Königsbrun­n schippen vor dem Spiel gegen Lechhausen gemeinsam den Kunstrasen frei.
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Das hat wehgetan. Burak Ersoy und Ra phael Schimunek vom TSV Neusäß.
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