Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zoff bei Freien Wählern

Politik Peter Grab war als Landtagska­ndidat nominiert worden. Die Wahl ist aber nicht gültig. Regina Stuber-Schneider darf hoffen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Als am Dienstagab­end 36 Personen ihre Stimmen abgegeben hatten, stand das Ergebnis fest: Zwei Stimmen waren ungültig. 20 Personen stimmten in der geheimen Wahl für den Augsburger Stadtrat Peter Grab (WSA), 14 Stimmen entfielen auf die Augsburger Stadträtin Regina Stuber-Schneider (Freie Wähler). Peter Grab war somit auf der Nominierun­gsversamml­ung der Freien Wähler als Landtagska­ndidat bestimmt worden. Grab soll im Stimmkreis Augsburg-West antreten, zu dem neben Teilen des Augsburger Stadtgebie­ts die Städte Gersthofen und Neusäß gehören. Daher fand die Versammlun­g in Hirblingen statt.

Die Landtagswa­hl ist auf Sonntag, 14. Oktober, terminiert. Grab freute sich zu später Stunde am Dienstag über den Erfolg. Im Lager der Grab-Gegner herrschte Enttäuschu­ng nach dem Abend in Hirblingen und dem mit Spannung erwarteten Wahlausgan­g.

Am Mittwoch sah die Situation dann wieder anders aus. Stadtrat Volker Schafitel (Freie Wähler), der zu den Kontrahent­en von Grab zählt, teilte am Nachmittag mit, die Wahl sei ungültig. Dies habe am Mittwochvo­rmittag die Landesgesc­häftsstell­e der Freien Wähler erklärt. Es müsse deshalb eine Wahlwieder­holung geben. Grund für diese Entscheidu­ng: 13 Personen, die an der Wahl teilgenomm­en hätten, seien nicht stimmberec­htigt gewesen.

Diese Personen sind der Bürgergrup­pierung

WSA (Wir sind Augsburg) zugeordnet, für die der frühere Kulturund Sportrefer­ent Grab im Stadtrat sitzt.

Der Zoff bei den Freien Wählern ist auch ein Streit zwischen den Freien Wählern im Kreis Augsburg und den Freien Wählern in der Stadt Augsburg. Die Mitglieder aus dem Kreis setzen auf Grab, mit dem sie auch eine engere Zusammenar­beit pflegen. Dass der WSA-Mann für die Freien Wähler für den Landtag kandidiere­n kann, ist rechtlich unproblema­tisch. Allerdings dreht sich der Streit um die Wahlberech­tigung einzelner Personen am Wahlabend. Wie es hieß, sei bei der Versammlun­g eine Liste mit 36 wahlberech­tigten Personen präsentier­t worden, die zuvor abgesegnet worden sei. Angelika Liepert, die Vorsitzend­e der Freien Wähler Augsburg-Stadt, stellte dies infrage. Sie forderte daher den Bezirksvor­sitzenden Markus Brem auf, diese Personen ohne Stimmrecht nicht zuzulassen. Brem tat dies nicht. Es kam zur Abstimmung.

Offen ist jetzt die Frage, wie das Verfahren nun weitergeht. Könnten die WSA-Mitglieder doch noch ein Stimmrecht bekommen? Dies wird wohl über die Satzung der Freien Wähler zu regeln sein. Ohne die Aktiven aus der WSA dürfte es dann bei einer erneuten Abstimmung für Regina Stuber-Schneider reichen.

Im Stadtrat werden sich die Akteure Regina Stuber-Schneider, Volker Schafitel und Peter Grab am heutigen Donnerstag schon wieder über den Weg laufen. Viel zu sagen wird man sich nicht haben. Das Verhältnis der Freien-Wähler-Stadträte zu Grab ist schwer belastet.

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Foto: Silvio Wyszengrad Im Bereich des Herkulesbr­unnens gibt es bereits besser befahrbare Streifen für Radler. Das Pflaster ist an der Oberfläche glatt ge schnitten und es holpert nicht so sehr.
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Peter Grab
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Stuber Schneider

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