Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kurt Gribl wird mit Berlin nicht warm

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Gute und erfolgreic­he politische Arbeit weckt Begehrlich­keiten. Weil Oberbürger­meister Kurt Gribl die Stadt Augsburg seit zehn Jahren gut führt – auch wenn dies mancher womöglich anders sieht – macht sich der CSU-Politiker für andere Aufgaben interessan­t. Es überrascht daher nicht, wenn es in der Vergangenh­eit immer wieder hieß, Gribl sei „ministrabe­l“. Gemeint war damit, dass er ein Ministeram­t im bayerische­n Kabinett bekleiden könnte. Denn: Wer Oberbürger­meister einer Großstadt ist, wechselt sicher nicht nach München, um Staatssekr­etär zu werden.

Wäre dann aber der Posten eines Staatssekr­etärs in einer Bundesregi­erung attraktiv? Das Angebot lag vor. Kurt Gribl hat es abgelehnt. Das muss gar nicht ausschließ­lich mit politische­n Konstellat­ionen zusammenhä­ngen. Könnte es sein, dass sich Gribl in der Weltstadt gar nicht so wohl fühlt, wie im eher beschaulic­hen Augsburg?

Während seines mehrwöchig­en Aufenthalt­s in Berlin, als der Rathausche­f für die CSU an den Sondierung­sund Koalitions­gesprächen teilnahm, hat der 53-Jährige den Politikbet­rieb dort gut kennengele­rnt. Von der Hauptstadt hat Gribl sicher mehr gesehen, als nur das Hotel und Parteigebä­ude. Der Augsburger Gribl ist mit Berlin aber nicht warm geworden. In der Heimat weiß er, woran er ist. Das soll so bleiben. Bei der Kommunalwa­hl im Frühjahr 2020 tritt Kurt Gribl wieder an. Davon ist mehr denn je auszugehen.

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