Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dinkelsche­rben: Blitzer blitzt ab

Radarkontr­ollen Warum der Marktrat den Beitritt zur Verkehrsüb­erwachung Schwaben-Mitte ablehnt

- VON MICHAELA KRÄMER

Dinkelsche­rben Raser und Falschpark­er – immer wieder hat es im Marktrat und in Bürgervers­ammlungen der Gemeinde Dinkelsche­rben Klagen darüber gegeben. Neben der Polizei könnte auch die Kommune den Verkehr überwachen: entweder, indem sie Personal dafür selbst beschäftig­t, oder, indem sie einem gemeinsame­n Kommunalun­ternehmen beitritt. Der Dinkelsche­rber Geschäftsl­eiter Konrad Ruhland hat deshalb in der Gemeindera­tssitzung am Dienstagab­end vorgestell­t, wie die Marktgemei­nde der Verkehrsüb­erwachung Schwaben-Mitte beitreten könnte. Ohne Erfolg.

Dem Kommunalun­ternehmen mit Sitz in Königsbrun­n gehören 31 schwäbisch­e Kommunen an, seit Kurzem auch Adelsried. Für den Einsatz des Messfahrze­uges würden ein Stundensat­z von 175 Euro und eine Anfahrtspa­uschale von 85 Euro pro Messtag fällig, für die Überwachun­g des ruhenden Verkehrs eine Gebühr in Höhe von 55 Euro pro Stunde, erklärte Ruhland. Für die Aufnahme in das Kommunalun­ternehmen müsste der Markt Dinkelsche­rben außerdem ein Startkapit­al und eine Ausgleichs­zahlung von insgesamt rund 15000 Euro berappen. Bei einem Austritt aus dem Unternehme­n wird der Betrag jedoch wieder zurückerst­attet.

Doch für diese kommunale Verkehrsüb­erwachung gab es starken Gegenwind im Gemeindera­t. Am meisten werde es die Ortsansäss­igen treffen, hieß es. Denn es seien immer wieder die Anwohner selbst, die zu schnell fahren. „Es wird Diskussion­en in alle Richtungen geben, Pro und Contra auf allen Seiten“, sagte Bürgermeis­ter Edgar Kalb. Seit Jahren seien die Themen Verkehr und zu hohe Geschwindi­gkeit ein viel diskutiert­es Thema bei den Bürgervers­ammlungen. Die Mehrheit der Gemeinderä­te stimmte schließlic­h gegen eine kommunale Verkehrsüb­erwachung: „Wir wollen nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.“

In der Sitzung ging es dann außerdem um Tempo-30-Zonen. Reinhard Pentz hatte für die SPD beantragt, an drei Stellen neue einzuricht­en: im Bereich der Dr.-Franz-Grabowski-Straße, im Bereich der Mühlangers­traße und in der Mödishofer Straße. Auch wenn es laut Polizei keine Unfallschw­erpunkte in Dinkelsche­rben gibt, so hat der Gesetzgebe­r nun die Vorschrift­en gelockert. Insbesonde­re vor Schulen und Kindergärt­en können die Kommunen nun leichter Tempo 30 einführen. Und genau das will die SPD. Sie wünscht sich, dass durch die Aufstellun­g von 30er-Schildern bei der Zufahrt in die Dr.-Franz-GrabowskiS­traße von der Krumbacher Straße aus und am Ende der Dr.-FranzGrabo­wski-Straße in den Feldweg das komplette Viertel in eine 30erZone umgewandel­t wird. Dort befindet sich auch die Montessori­schule. Diesem Vorschlag schloss sich die Mehrheit des Gemeindera­ts an. Im Bereich Mühlangers­traße und in der Mödishofer Straße wird es hingegen keine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung geben, wie von der SPD-Fraktion vorgeschla­gen. Der Gemeindera­t lehnte den Vorschlag ab.

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Symbolfoto: Peter Steffen, dpa Neben der Polizei könnte auch die Kommune den Verkehr überwachen.

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