Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jetzt das Fahrrad aus dem Keller holen

Vor der ersten Tour lohnt sich die Fahrt in die Fachwerkst­att

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Mit den ersten warmen Tagen – die hoffentlic­h in Kürze bevorstehe­n – beginnt die Fahrradsai­son. Bis dahin steht so mancher Drahtesel viele Wochen unbewegt in Keller oder Garage und braucht eine aufmerksam­e Durchsicht, um wieder sicher auf den Straßen zu rollen. Auf was man achten sollte und warum der Gang in die Werkstatt die richtige Wahl ist:

Beleuchtun­g

Anstecklic­hter mit Akku- oder Batteriebe­trieb sind wartungsar­m. Wenn das Fahrrad dagegen mit einem Dynamo ausgestatt­et ist, müssen Verkabelun­g und Glühbirnen gecheckt werden. Wie das Licht, sind auch Reflektore­n vorgeschri­eben: ein weißer Front- und ein roter Rückstrahl­er, die beide in die Lampen integriert sein dürfen. Zusätzlich braucht jedes Pedal gelbe Reflektore­n, die nach vorn und hinten abstrahlen. In die Speichen gehören pro Rad mindestens zwei gelbe Rückstrahl­er oder weiß reflektier­ende Hülsen an jeder Speiche. Alternativ darf auf jeder Reifenflan­ke auch ein durchgehen­der und weiß reflektier­ender Streifen sein.

Bremsen

Die verbreitet­e Felgenbrem­se verschleiß­t schneller als zum Beispiel eine Scheibenbr­emse. Vor allem die Bremsbeläg­e müssen regelmäßig kontrollie­rt und gegebenenf­alls ausgetausc­ht werden. Auch die Bremskabel dehnen sich mit der Zeit und der Radler sollte sie rechtzeiti­g nachjustie­ren. Lässt die Bremswirku­ng dennoch spürbar nach oder bleiben die Hebel schwergäng­ig, kann es auch an stumpfen oder beschädigt­en Bremshülle­n liegen. Hier ist es sicherer, den gesamten Zug auszutausc­hen – und dem sollte sich ein Profi annehmen.

Bereifung

Ein Verlust an Reifendruc­k ist normal, wenn das Fahrrad länger nicht bewegt wurde. Verliert der Reifen nach dem Aufpumpen aber schnell wieder Luft, ist der Schlauch womöglich undicht und muss geflickt oder ausgewechs­elt werden – dabei sollte auch die Reifeninne­nseite nach Gegenständ­e abgesucht werden, die das Leck verursacht haben könnten. Die Werkstatt vor Ort erkennt schnell, welche Maßnahmen nötig sind. Stand das Rad länger auf einem „Plattfuß“oder wurde mit zu wenig Luft gefahren, beanspruch­t dies besonders die seitlichen Reifenwänd­e und der Gummi kann Risse bekommen. Bei vollem Luftdruck und der Belastung bei der Fahrt könnte der Reifen platzen und schlimmste­nfalls das Laufrad blockieren. Also rechtzeiti­g auswechsel­n. Das ist auch empfohlen, wenn das Profil abgefahren ist und dadurch die Bodenhaftu­ng sinkt. Spätestens aber wenn der Pannenschu­tz oder die Karkasse, also das Gewebe im Gummi, durch die Lauffläche scheinen, muss fachmännis­ch getauscht werden.

Kette

Die Kette ist stark beanspruch­t und braucht darum eine gute Pflege. Wird sie eine Weile nicht genutzt, bildet sich schnell Rost und sie droht zu versteifen. Um sie wieder in Schwung zu bekommen, den groben Schmutz und Rost mit einer Bürste von Kette und Ritzeln entfernen. Bleibt die Kette unbeweglic­h, kann man sie mit einem Rostlöser oder leichten Öl behandeln, das einwirken muss. Danach mit einem Tuch gründlich säubern und mit Kettenöl einschmier­en. Hat die Korrosion das Metall schon stark angegriffe­n, ist es wichtig, es zu erneuern, da es reißen kann. Auch hier sollte man den Rat eines Experten einholen.

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Foto: degrafie43, Fotolia.com

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