Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gersthofen verkauft Weg an Augsburg
Stadtgrenze Unterhaltszuständigkeiten südlich der Autobahn sollen eindeutig geklärt werden
Gersthofen Kleiner wird das Gebiet der Stadt Gersthofen – allerdings nur um wenige Quadratmeter. Der Grund: Der Weg südlich der Autobahn wird nach einer kürzlich erfolgten Vermessung der Stadt Augsburg zugeschlagen.
„Die alte Grenze des Betriebshofes des Augsburger Klärwerks, das südlich der Autobahn liegt, verläuft diagonal durch den neuen Weg dort und ist gleichzeitig die Gemeindegrenze zwischen den Städten Augsburg und Gersthofen“, erklärte der Stadtbaumeister im Stadtrat. Da diese Grenze mitten durch den Weg verlaufe, seien bislang Fragen des Wegeunterhalts und des Winterdienstes immer schwierig gewesen, weil nicht klar gewesen sei, welche Kommune zuständig sei. Um dies zu vereinfachen, wird die neue Stadtgrenze nördlich des neuen Wegs zwischen der Kläranlage und der Schallschutzwand entlang der Autobahn verlegt. Zudem wird die Stadtgrenze an der Auffahrtsrampe zur Rad- und Fußgängerbrücke über den Lech so gelegt, dass diese Rampe auf Augsburger Stadtgebiet liegt. Der Weg ist unbefestigt. Neben der Erschließung der Kleingartenanlage ist der Weg vor allem eine Radwegeverbindung zwischen den Augsburger Stadtteilen Oberhausen und der Firnhaberau über die Lechbrücke an der Autobahn.
Auch weitere Flächen sind betroffen: Die Klärwerkstraße und der Weg westlich der Augsburger Kläranlage ist Thomas Berger zufolge eine innergemeindliche Radverkehrsverbindung zwischen der Donauwörther Straße westlich des Lechs und der Schillstraße mit der Rad- und Fußgängerbrücke über den Lech. „Um die gesteckten Ziele nach dem Konzept ,Augsburg radelt in Richtung Fahrradstadt 2020‘ zu erreichen, ist es im öffentlichen Interesse, diesen Weg auf Augsburger Flur gestalten zu können“, so Berger. Wegen der örtlichen Begebenheiten ist ein flächengleicher Tausch zwischen den beiden Städten nicht möglich. Soweit die Stadt Gersthofen Eigentümerin der bestehenden und geplanten öffentlichen Radflächen ist, ist es nun vorgesehen, diese an die Stadt Augsburg zu verkaufen. Einstimmig sprach sich der Stadtrat für dieses Vorgehen aus. Bernhard Happacher (FW) merkte allerdings an: „Solange der Radweg in unserer Hand ist, würden eventuelle Schäden bestimmt schneller repariert als künftig unter Augsburger Regie.“
● Abstufung Einstimmig sprach sich das Gremium auch für einen Vertrag aus, der regelt, dass die Bahnhofstraße zwischen B2/17 und Schulstraße zur Ortsstraße herabgestuft wird. Bisher ist diese Strecke offizielle Umleitungsroute bei Unfällen auf der A 8. Dafür soll die Donauwörther Straße vom Los-Angeles-Ring im Norden bis zur Strasserkreuzung und Abbiegespur nach Osten zur Bauernstraße zur Staatsstraße aufgestuft und neue Umleitungsstrecke werden. Wie berichtet, soll auf diese Weise der Rathausplatz bis hin zum heutigen Gersthofer Loch und geplanten Einkaufsund Wohnzentrum nördlich der heutigen Bahnhofstraße ermöglicht werden.