Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Aufregenden Tagen und ein Herzbube
Wie Carolina Trautner die letzten Tage erlebt hat
Schwabmünchen/München Da kommen selbst die elektronischen Plattformen nicht mit, so schnell geht alles für Carolina Trautner. Auf ihrer CSU-Homepage war die neue Bildungsstaatssekretärin gestern Nachmittag noch normale Landtagsabgeordnete. Auf Facebook waren der Besuch der Oldtimer-Jazznacht in Schwabmünchen und ein Bildungsarbeitskreis in Brüssel die jüngsten herausragenden Erlebnisse in ihrem Leben. Doch seit Dienstagabend überschlagen sich die Ereignisse.
Dass Ministerpräsident Söder seine neuen Kabinettskollegen erst ganz kurzfristig über seine Personalentscheidung informierte, brachte die Mitarbeiter von Trautners Stimmkreisbüro in Schwabmünchen ins Schwitzen. Stephan Dölle, CSUStadtrat, Kreisrat und Trautners Büroleiter in Schwabmünchen, hatte den Terminkalender seiner Chefin mit nach München gebracht. In der Chefetage des Mi- nisteriums hielt man ihm den Kalender von Trautners Vorgänger entgegen. Staatssekretär Georg Eisenreich hat eine Menge Termine bereits verbindlich zugesagt. Die soll jetzt Trautner übernehmen. Das dürfte nur einige der Anlaufprobleme schaffen, die Dölle auf sich und Trautners Team zukommen sieht.
Dass sie nun zwei Büros und vor allem eine neue Staatsaufgabe hat, hatten sie alle nicht geahnt. „Es war wirklich so, wie es in der Zeitung stand,“sagt Dölle: Ende vergangener Woche sei Trautners Name zwar in Spekulationen gefallen, aber gewusst habe da keiner was.
Natürlich könnte sich Trautner einen neuen Mitarbeiterstab zusammenstellen, bestätigt Dölle, doch er vermutet, dass seine Chefin die Erfahrung des Teams im Ministerium nutzen werde. „Warum sollte sie auf dieses Know-how verzichten?“Auf jeden Fall werde die Abgeordnete von Augsburg-Land-Süd ihr Büro in Schwabmünchen behalten. Allerdings werde sie künftig wohl seltener hier sein. Beide Büros würden eng zusammenarbeiten. Gestern waren sie noch sehr damit beschäftigt, Glückwünsche zu sortieren.
In so manchen Musikerheimen im Lande sprechen die Menschen über ein weiteres Mitglied im Kabinett Söder: Franz Pschierer. Der Wirtschafts-Staatssekretär ist zum Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie aufgestiegen. Franz Pschierer hatte seine Aufgaben als Landespolitiker gut mit seiner Präsenz in Schwaben vereinbaren können. Der leidenschaftliche Schafkopfer und „Herzbube“ist im Landkreis sehr aktiv.