Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Osterbabys dieses Jahr nur in Bobingen
Wertachkliniken Die Geburtenstation im Schwabmünchner Krankenhaus schließt wegen des Mangels an Hebammen für eineinhalb Wochen
Schwabmünchen/Bobingen Die Wertachkliniken haben auf ihrer Internetseite Angaben zur zeitweiligen Schließung ihrer Entbindungsstation in Schwabmünchen konkretisiert. Demnach wird die Geburtshilfe in Schwabmünchen von Mittwoch, 28. März, 6 Uhr, bis Montag, 9. April, 8 Uhr, aufgrund eines personellen Engpasses geschlossen bleiben. Also für eineinhalb Wochen.
Laut Hinweisen aus dem Umfeld der Klinik soll der Personalmangel in Schwabmünchen absehbar gewesen sein durch langfristige Überarbeitung der Hebammen, entsprechende Klagen und ergebnislose Gespräche sowie letztlich durch drei Kündigungen zum Jahreswechsel. Allerdings war ein Notdienst organisiert, der nun doch nicht klappt.
Die Klinikleitung hat auf Anfrage unserer Zeitung den aktuellen Stand erläutert. Darin kündigt sie unter anderem die Eröffnung einer neuen Kinderarztpraxis am Krankenhaus in Schwabmünchen an.
Und sie betont: Die Geburtenstation in Bobingen sei nicht betroffen. Das bedeute: Werdende Mütter können in der Wertachklinik Bobingen auch an den Osterfeiertagen und in den darauffolgenden Tagen entbinden, verspricht Birgit Hegen, die Sprecherin der Hebammen an der Wertachklinik in Bobingen.
Ulrike Winkler führt als Belegärztin Geburten in Bobingen durch und bekräftigt: „Wir sind hier mit derzeit drei Belegärzten und sieben Hebammen sehr gut aufgestellt.“
Die Abmeldung der Geburtshilfe Schwabmünchen komme für die Wertachkliniken selbst überraschend, ließ die Krankenhausleitung mitteilen. Hintergrund: Vorstand Martin Gösele suchte schon länger Ersatz und war in einem Fall fündig geworden. Doch die neue Hebamme habe kurzfristig abgesagt.
Seit dem Ausscheiden dreier Hebammen in Schwabmünchen würden die Wertachkliniken händeringend Geburtshelferinnen suchen, sagt Gösele. Er bedauere es ganz besonders, dass einige Mütter, die sich bereits für Schwabmünchen entschieden haben, nun kurzfristig nicht betreut werden können und verspricht: „Die Klinikleitung wird mit allen Beteiligten so schnell wie möglich entscheiden, wie es nach den Osterferien mit der Geburtshilfe in Schwabmünchen weitergeht.“
Mit einer neuen Hebamme wäre das langfristige Ziel von fünf bis sechs Hebammen für die Geburtsstation zwar noch nicht erfüllt gewesen. Aber kurzfristig hätten die vier Hebammen gemeinsam mit zwei erfahrenen externen Hebammen die voraussichtlich etwa 135 Gebärenden in den nächsten vier Monaten versorgen können.
Im Durchschnitt müssen sie eine Geburt pro Tag und an jedem zehnten Tag zwei Geburten betreuen. Ab August hofft man, die Zahl der Hebammen wieder aufstocken zu können. Entsprechende Gespräche würden bereits laufen.
Weiter betonen die Wertachkliniin ken: Sie würden engagiert daran arbeiten, die Geburtshilfestation in Schwabmünchen zu erhalten und die Attraktivität weiter auszubauen. Wie berichtet, bemühen sich Politiker aus dem Landkreis zudem parteiübergreifend für eine Sonderlösung bei der Finanzierung.
Im April eröffne Dr. Winkler seine Kinderarztpraxis in den Räumen am Krankenhaus in Schwabmünchen. Der Kinder- und Jugendarzt sei auch Neonatologe, also speziell für die Versorgung von Neugeborenen ausgebildet.
O
Bewerbungen erbittet die Personal abteilung der Wertachklinik Schwab münchen, Weidenhartstraße 35, 86830 Schwabmünchen.