Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Hilfe für Eltern ist das Mindeste

- VON ADRIAN BAUER redaktion@schwabmuen­chner allgemeine.de

Ein Kind ist unterwegs: Für die meisten werdenden Eltern ist das eine freudige Nachricht. Nach dem ersten Glückstaum­el beginnt das Organisier­en. Möbel, Kinderwage­n, Kurse zur Geburtsvor­bereitung und Babypflege und die Frage: Wo soll das Kind zur Welt kommen? Die Kliniken bieten reichlich Informatio­nstermine und -material an. Und die werdenden Eltern tun gut daran, sich rechtzeiti­g eine Meinung zu bilden. Für die Wunschheba­mme muss man sich mitunter ein halbes Jahr vor der Geburt entscheide­n, Wunschterm­ine für Kurse sind teils drei Monate vor Beginn ausgebucht.

All dies sollte man im Kopf haben, um einschätze­n zu können, wie sich die werdenden Eltern fühlen, denen kurz vor dem Geburtster­min die Tore ihrer Wunschklin­ik vor der Nase zugeschlag­en werden. Natürlich kann es auch in einem großen Krankenhau­s Personalpr­obleme geben, und selbstvers­tändlich ist es im Moment schwierig, neue Hebammen zu finden. Bei einem solchen Engpass sollte man als Klinik aber zumindest auf die von der Schließung betroffene­n Eltern zugehen und sie bei der Suche nach einem neuen Ort für die Geburt unterstütz­en, zum Beispiel im eigenen Unternehme­n in Bobingen. Stattdesse­n hören wir von Betroffene­n, dass sie von der Schließung erst aus unserer Zeitung erfahren haben. Sollte das auf alle werdenden Mütter zutreffen, die sich vor Wochen oder Monaten für die Schwabmünc­hner Klinik entschiede­n haben, wäre das ein absolut unentschul­dbares Desaster.

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