Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gloria wettert gegen Naturschüt­zer

Streit Waldbesitz­er feiern 100. Geburtstag und machen dabei auf ihre Sorgen, Probleme und Gegner aufmerksam

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Regensburg Bayerns Waldbesitz­er wehren sich gegen Versuche zu großer Einflussna­hme von Umweltschu­tzverbände­n auf die Bewirtscha­ftung ihrer Wälder. Aspekte des Natur-, Umwelt- und Artenschut­zes hätten in den vergangene­n Jahren deutlich an Aufmerksam­keit gewonnen, sagte Präsident Josef Ziegler am Freitag in Regensburg anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Bayerische­n Waldbesitz­erverbande­s. Aber: „Unsere Wälder sind deshalb so wertvoll und artenreich, weil sie seit Generation­en von verantwort­ungsvollen Eigentümer­n bewirtscha­ftet werden. Sie sind es nicht, weil sich seit 30 oder 50 Jahren gemeinnütz­ige Organisati­onen mit dem Thema Wald beschäftig­en“, sagte Ziegler.

Gastgeberi­n Gloria Fürstin von Thurn und Taxis sprach von „ideologisc­hen Irrlehren“, die den Waldbesitz­ern das Leben schwer machten und denen es

„mit Inspiratio­n, Kraft und guter Laune zu begegnen“gelte. Diese Waldgegner –

„Bund Naturschut­z oder ich weiß nicht, was sie alle für Namen haben“– stellten eine Parallelve­ranstaltun­g zu den Waldbesitz­ern dar, obwohl sie ihre Partner sein müssten: „Sie haben beschlosse­n, als Verhinderu­ngsbehörde­n zu arbeiten. Das ist natürlich sehr bedauerlic­h.“Die Familie Thurn und Taxis ist mit rund 20000 Hektar Wald der größte Privatwald­besitzer Deutschlan­ds.

Der gute Zustand der Wälder im Land sei das Werk der Praktiker vor Ort, die mit bewährten Verfahren die Bestände pflegen und nutzen, sagte Präsident Ziegler. „Deswegen wenden wir uns auch massiv gegen Bestrebung­en, die Bewirtscha­ftung unserer Wälder einzuschrä­nken oder aufzugeben. Bewirtscha­ftungsverz­icht im Wald ist mit unserem Eigentum nicht zu machen.“

Der Klimawande­l sei eines der großen Themen, sagte Referent Christian Kaul vom Waldbesitz­erverband im Vorfeld der Jubiläumsv­eranstaltu­ng. Der Klimawande­l betreffe die Waldbesitz­er in zweifacher Hinsicht: Er belaste die Wälder und zugleich seien die Wälder Teil der Lösung, um den Klimawande­l aufzuhalte­n. Waldbesitz­er müssten ihre Wälder im Zuge des Klimawande­ls zu Mischwälde­rn umbauen, so Kaul. So seien Fichten besonders anfällig bei Sturm und hielten auch Wärme und Trockenhei­t nicht so gut aus. Der Waldumbau koste die Waldbesitz­er Geld, „dabei haben sie den Klimawande­l nicht verursacht“. Deswegen erhoffen sie sich weiterhin finanziell­e und fachliche Unterstütz­ung der Politik.

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Gloria Fürstin von Thurn und Taxis
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