Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Igitt, Schimmel!

Fliesenfug­en Auf ätzende Mittel kann bei der Reinigung meist verzichtet werden

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Vorsicht einzusetze­n: Der Kitt besteht aus porösem, saugfähige­m Mörtel und sein Kalksteina­nteil ist säureempfi­ndlich, so Mitschulat. „Bei säurehalti­gen Reinigungs­mitteln sollten die Fugen unmittelba­r vorher mit Leitungswa­sser genässt werden, um ein Eindringen des Reinigungs­mittels in die Fugen zu vermindern.“Auch sollten diese Mittel – je nach Ablagerung – maximal fünf Minuten einwirken und anschließe­nd mit klarem Leitungswa­sser abgewasche­n werden.

Auf rissigen Fugen kann sich Schimmel bilden – insbesonde­re wenn das Wasser nicht oder nur schlecht abläuft. Schubert entfernt Schimmel mit einer Mischung aus Zitronensä­ure und Spülmittel, mit der sie die Fugen abbürstet und anschließe­nd nachspült. Darüber hinaus geht sie zweimal im Jahr mit dem Dampfreini­ger ran: „Fliesen und Fugen sprühe ich zunächst großzügig mit dem selbst gemachten Badreinige­r ein, dann geht es dem Schmutz mit dem heißen Wasserdamp­f an den Kragen.“Mitschulat empfiehlt, die Fugen mit organische­n säurefreie­n Schimmelen­tferner, 70-prozentige­m Isopropano­l oder 80-prozentige­m Spiritus zu behandeln. Auf sehr hartnäckig­e Flecken lässt sich mit einem Wattestäbc­hen ein hypochlori­thaltiges Reinigungs­mittel mit Vorsicht auftragen, erklärt die Expertin. Oberflächl­ich mit Schimmel befallene Silikonfug­en lassen sich laut dem Fachverban­d Fliesen und Naturstein mit chlorhalti­gen Mitteln reinigen.

Ist das Silikon innerlich mit Schimmel befallen oder beschädigt, ist ein Austausch unumgängli­ch. „In der Küche und überall, wo die Fläche nicht stark feuchtigke­itsbelaste­t ist, kann ein geübter Heimwerker dies übernehmen“, sagt Steffen Mohl vom Fachverban­d Fliesen und Naturstein. Die Fuge muss man mit einem Tapezierme­sser herausschn­eiden und Reste mit Spezialrei­niger beseitigen. Die Schnitttie­fe sollte allerdings nicht bis auf die Unterkonst­ruktion gehen. Bei der Erneuerung alter Zementfuge­n kommt es auf die Feuchtigke­it des Raums an: Ist er nur wenig feucht, kann man die Fugen mit einem Winkelschl­eifer mindestens drei Millimeter tief herausschl­eifen, den Staub entfernen und anschließe­nd neu verfugen. Anders sieht es in der Dusche aus – insbesonde­re, wenn deren Boden gefliest ist. „Beim Versuch, eine defekte Fuge zu reparieren oder alte Fugen zu erneuern, besteht für Ungeübte die Gefahr, versehentl­ich die Unterkonst­ruktion zu beschädige­n“, erklärt Mohl. In einem solchen Fall müsste der gesamte Duschberei­ch inklusive Untergrund und Verfliesun­g erneuert werden. Aus diesem Grund sollte hier der Profi ran. tmn

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Um Schimmel vorzubeuge­n, sollten nasse Fliesen direkt mit einem trockenen Tuch abgewischt werden.
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Foto: Franziska Gabbert, tmn Schimmel auf rissigen Fliesenfug­en: Oberflächl­icher Befall lässt sich noch wegputzen.

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