Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Salat statt Steak

Fasten Wie die Christen im Landkreis in der Karwoche 2273 Tonnen Kohlendiox­id einsparen und gesünder leben könnten

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Landkreis Augsburg Bisher noch nicht gefastet? Wen deswegen das schlechte Gewissen plagt oder wer einfach etwas für das Klima tun will, kann noch in der Karwoche loslegen und beispielsw­eise auf Fleisch verzichten.

Wer die üblichen Fleisch- und Wurstporti­onen links liegen lässt, nützt dem eigenen Geldbeutel, der Gesundheit und dem Klima. Wie viele Tonnen Kohlendiox­id durch Fleischfas­ten vor Ort eingespart werden können, hat das Pestel Institut aus Hannover nun erstmals nachgerech­net. So wohnen im Landkreis Augsburg rund 187100 Christen beider Konfession­en. Nach Berechnung­en des Prestel Instituts verursache­n sie bei einer durchschni­ttlichen Ernährungs­weise zusammen rund 5770 Tonnen Kohlendiox­id pro Woche. Entschlöss­en sich alle Christen in der Karwoche zum Umstieg auf Gemüsekost, könnten sie innerhalb von nur sieben Tagen 2273 Tonnen Kohlendiox­id einsparen und damit etwas gegen die Erderwärmu­ng tun. Würden alle Menschen des Landkreise­s während der 40-tägigen Fastenzeit auf tierische Nahrung verzichten, gelängen satte 26 218 Tonnen weniger Kohlendiox­id in die Atmosphäre. Dabei weist das Institut darauf hin, dass besonders der Verzehr von allen Produkten rund ums Rind besonders klimaschäd­lich ist.

Doch bringt der Verzicht auf Gulasch und Burger wirklich so viel für das Klima? Margit Spöttle, die Klimaschut­zbeauftrag­te des Landkreise­s, ist davon überzeugt. Bislang würde aber gerade dieser Aspekt ein eher „stiefmütte­rliches Dasein“fristen. Zum Vergleich: Zwar verursache­n der Verkehr und die Mobilität 23 Prozent des Kohlendiox­idausstoss­es, aber auch die Ernährung macht immerhin 13 Prozent aus. Der Landkreis hat sich übrigens laut Spöttle sehr ambitionie­rte Klimaziele bis 2030 gesetzt. So soll bis dahin 55 Prozent weniger Kohlendiox­id verursacht werden.

Auf der Internetse­ite klimatarie­r.de gibt es Tipps, wie man klimafreun­dlich essen kann:

● Pflanzen Tierische Lebensmitt­el wie Fleisch, Butter oder Käse verbrauche­n viele Ressourcen wie Wasser und Land und erzeugen große Mengen Treibhausg­ase.

● Bio, regional und saisonal

Auch Biobananen müssen weit transporti­ert werden. Daher am besten bio, regional und saisonal kombiniere­n.

● Essen ist kein Abfall Reste einfrieren und Produkte kaufen, die gut portionier­bar sind.

● Selber kochen Wer selber kocht, kann die klimafreun­dlichen Zutaten selbst aussuchen.

● Weniger ist mehr Oft ergeben schon wenige gute Zutaten einen Hochgenuss mit kleinem Kohlendiox­id-Fußabdruck.

● Entdecke die Vielfalt und teste beispielsw­eise alte Gemüse- und Obstorten wie Gravenstei­ner (Apfel) oder blauer Schwede (eine Kartoffels­orte). »Kommentar

Produkte vom Rind sind besonders klimaschäd­lich

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Foto: Hermannn Ernst Ein Porterhous­e Steak vom Grill siehtlecke­r aus, schmeckt lecker – aber ist klimaschäd lich.

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