Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Auch beim Bauhof freut man sich auf den Frühling

Arbeitspla­n In Diedorf fährt der Winterdien­st immer noch. Dabei ist eigentlich Zeit für den Straßen-Frühjahrsp­utz

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Diedorf Ruhig ließ sich der Winter diesmal an. Er begann spät, Ende November, und gab auch damals nur ein unbedeuten­des Gastspiel. Die Dezemberwo­chen und über Weihnachte­n blieb das Winterwett­er weiterhin ruhig. Doch Mitte Januar ging es für den Winterdien­st in Diedorf richtig los, erinnert sich der Leiter des Bauhofs, Robert Erdle, an die ersten heftigen Wintertage mit Eis und Schnee. Aber anschließe­nd folgten wieder zwei ruhige Wochen ohne unangenehm­es Winterwett­er, und Optimisten wollten bereits glauben, dass es das mit dem unwirtlich­en Wetter gewesen sein könnte, schließlic­h war der März ja nicht mehr allzu fern.

Doch Erdle erinnert sich an ein Wochenende im Februar, an dem es extrem schneite, sodass sogar zusätzlich­e Einsatzkrä­fte für den Winterdien­st angeforder­t werden mussten. Doch der Markt Diedorf war auf alle Eventualit­äten vorbereite­t. Bereits im Sommer waren die Vorratshal­len mit 100 Tonnen Salz und 150 Tonnen Splitt bis an den Rand gefüllt worden. „Mittlerwei­le kann man jederzeit Material nachordern, es gab aber vor einigen Jahren einen unerfreuli­chen Engpass beim Salz“, erinnert sich der bisherige Bauhofchef.

Um drei Uhr morgens ist bei den Winterdien­stkräften Arbeitsbeg­inn. Zunächst erfolgt eine Kontrollru­nde, hat es bereits geschneit, werden weitere Kräfte dazugeholt und sofort mit dem Räumen begonnen. Insgesamt 16 Mitarbeite­r des Bauhofs plus zwei Reserven stehen für den Winterdien­st bereit. Sie beginnen mit Räumen und Streuen mit der sogenannte­n „roten Tour“, das heißt, den wichtigste­n Verkehrsst­raßen, auf welchen teilweise auch Busverkehr ist. Es folgen Bergstreck­en und Wohnstraße­n und am Ende der Touren stehen unbefestig­te Strecken, Feldwege und Schotterst­raßen, um von Eis und Schnee befreit zu werden. Dafür stehen in Diedorf zwei Unimogs für die normalen Straßen, ein Traktor für unbefestig­te Straßen sowie zwei Kleintrakt­oren für die Fußwege zur Verfügung.

Das Schneeräum­en ist für die Mitarbeite­r des Bauhofs keineswegs ein leichtes Unterfange­n, denn die vielen parkenden Autos auf den Straßen werden zunehmend zu einem Problem. Es gilt bei den Räumtouren so einige Hinderniss­e zu umschiffen, weiß der Leiter des Bauhofs und würde sich wünschen, dass die Bürger in der Winterszei­t ihre Fahrzeuge weitgehend in ihre Garagen oder Stellplätz­e stellen. So lange nur gestreut werden muss, seien diese Aufgaben noch relativ leicht zu erledigen, oftmals sehr eng würde es aber, wenn der Schneepflu­g unterwegs wäre, erklärt Erdle und ist froh, dass in dieser Wintersais­on keine Schäden entstanden sind.

Obwohl der Leiter des Bauhofs durchaus im Winter gerne in die Berge geht, kann er momentan auf dieses Vergnügen gerne verzichten. „Ich glaube, momentan gibt es niemand, der sich nicht auf den Frühling freut“, ist er sich nach den vergangene­n eisigen Tagen sicher. Deshalb hatte seine Truppe auch bereits mit der Straßenrei­nigung nach der Winterzeit begonnen, musste sie aber wegen des weiteren Wintereinb­ruchs wieder abbrechen. Jetzt hofft Erdle aber, dass mit den weiteren Straßenrei­nigungsarb­eiten sowie der Reinigung der Straßensin­kkästen bald weitergema­cht werden kann.

Zudem müssen die Grünanlage­n für den Frühling vorbereite­t werden. Bis Ostern, wenn die Bürger spazieren gehen wollen oder eine Radtour machen, sollte alles wieder in Diedorf tipptopp in Schuss sein, ist das Vorhaben der Mitarbeite­r des Bauhofs. Da Ostern allerdings in diesem Jahr sehr früh ist, könnte dies sehr sportlich werden.

Übrigens war es Robert Erdles letzte Saison als Leiter des gemeindlic­hen Bauhofs. Wie auf der jüngsten Sitzung des Hauptverwa­ltungsauss­chusses der Gemeinde bekannt wurde, wechselt er ins Bauamt, die Bewerbungs­gespräche für seine Nachfolge laufen bereits.

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Foto: Jutta Kaiser Wiatrek Als schon niemand mehr mit einem erneuten Wintereinb­ruch rechnete, mussten die Räumfahrze­uge in Diedorf nochmals verstärkt ausrücken.

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