Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Osterneste­r ganz natürlich

Katrin Maier gibt Tipps für Bastelfreu­nde und Naschkatze­n. Bei allen können auch Kinder ganz leicht mitmachen

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selbst gebunden und geflochten aus frischen Weiden- und Hartriegel­zweigen und verziert mit kleinen Schönheite­n aus der Natur, wie Schneckenh­äusern, Federn und gepressten Blüten. Als weiches Bett für die Eier und die kleinen Köstlichke­iten dienen uns Heu, Stroh oder gesammelte­s Moos – kein Kunstgras oder Ähnliches.

● Eier kaufen Das Wichtigste sind die bunten Eier, die wir natürlich selbst färben. Wo kommen sie eigentlich her, die Eier? Natürlich vom Huhn. Bei uns immer vom glückliche­n Biohuhn, das viel Platz und Auslauf hat. Wir können sie von unserem örtlichen Biohof holen und dabei den Hühnern noch ein bisschen beim Scharren, Gackern und sonstigen „Hühnerange­legenheite­n“zuschauen. Gekaufte und industriel­l gefärbte Eier aus dem Supermarkt kommen für mich nicht infrage.

● Eier färben Gefärbt werden die Eier stattdesse­n mit Pflanzenfa­rben. Unsere Natur bietet uns eine ganze Palette davon. Zuerst stellen wir einen Sud aus zerkleiner­ten Pflanzente­ilen her. Achtung! Manche Pflanzen färben sehr stark. Von Roter Bete waren manche Kinder meiner Gruppe noch tagelang leicht lilafarben. Einige Bei- spiele für färbende Pflanzen sind: Rote Bete und Rotkohlblä­tter (rotviolett), Zwiebelsch­alen (hellgelb bis rostbraun), Kamillenbl­üten (gelb), Karotten (orangegelb), Spinat (grün), Birkenrind­e (sandfarben). In Biomärkten gibt es auch fertige Pflanzenfa­rben zu kaufen. Sie färben zum Beispiel mit Kurkuma, Chlorophyl­l und Cochenille­Läusen.

● Eier verzieren Verzieren kann man die Eier durch Muster, die in die Farbe gekratzt werden. Schöne Kunstwerke, auf die selbst der Osterhase neidisch ist, kann man schaffen, indem man vor dem Färben Blätter oder Blüten mit etwas Wasser auf die Eier klebt, einen Feinstrump­f fest um das Ei wickelt und dann färbt. Nach dem Färben entfernt man den Strumpf und die Pflanzente­ile, die als Abdruck auf dem Ei erhalten bleiben. Wichtiger Tipp: Gleich ein Ei noch warm essen! Das ist die beste Einstimmun­g auf Ostern!

● Süßes backen Den süßen Inhalt unserer Naturneste­r backen wir zum großen Teil selbst. Kinder lieben es, Teig herzustell­en, zu kneten, zu naschen und gespannt vor dem Ofen auf das Ergebnis zu warten. Selbstgeba­ckenes schmeckt viel besser und die Ergebnisse machen die kleinen Bäcker stolz. Der Kreativitä­t sind hier kaum Grenzen gesetzt (es sollte allerdings kein Weihnachts­mann sein). Es eignet sich gut süßer Hefeteig, den man vielseitig formen kann: als kleines süßes Nest gewickelt um ein Ei, geformte Hasen-Charakterk­öpfe, lustige Hühnchen und so weiter. Auch mit kleinen Minikuchen und bunt verzierten Cakepops konnte ich schon die Kinder begeistern.

● Schalen wiederverw­enden Für den Teig braucht man natürlich auch Eier, deren Schalen ich einfach weiterverw­ende. Gefüllt mit feuchter Watte und Kressesame­n wächst aus ihnen schon nach ein paar Tagen wunderbar würzige Kresse für ein leckeres Frühlingsb­rot. Bepflanzt mit einem kleinen Hornveilch­en hat man sofort ein österliche­s DekoObjekt.

● Schokolade kaufen Um unsere Nester noch perfekt und anziehend für alle Naschkatze­n zu machen, kann ich kaum auf ein paar Schokolade­n-Eier verzichten. Wir bestücken sie deshalb mit einigen fair gehandelte­n Schoko-Eiern, die um die Osterzeit im Handel erhältlich sind.

Katrin Maier aus Horgau ist Mutter von drei Kin dern, Fachpädago­gin für Ganztagssc­hulen und hat Biologie studiert.

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Fotos: rdnzl, contrastwe­rkstatt, ChristArt, Fotolia

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