Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Musikschul­e geht Konzepte für mehrere Generation­en an

Bilanz In Gersthofen rücken Kooperatio­nen und Inklusion in den Mittelpunk­t

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Gersthofen Die Sing- und Musikschul­e Gersthofen legt großen Wert auf generation­enübergrei­fende Konzepte und die Vernetzung mit anderen kulturelle­n Einrichtun­gen. Das wurde bei der Jahreshaup­tversammlu­ng im großen Saal der Musikschul­e an der Quellenstr­aße deutlich. „Wir begegnen den sich verändernd­en gesellscha­ftlichen Rahmenbedi­ngungen mit Angeboten, um diesen Neuerungen frühzeitig Rechnung zu tragen“, machte Vorsitzend­er Armin Gaurieder aufmerksam.

Als Beispiele dafür nannte er Kooperatio­nen mit Schulen. So werden unter anderem Bläserklas­sen der Mittelschu­le Gersthofen und der Grund- und Mittelschu­le Firnhabera­u von Lehrern der Musikschul­e in verschiede­nen Instrument­en betreut, ebenso eine Früherzieh­ungsklasse in der benachbart­en Franziskus-Förderschu­le. Intensive Zusammenar­beiten gibt es darüber hinaus mit dem Augsburger Kinderhaus Konkret und Musikverei­nen in Hirblingen und Batzenhofe­n.

Priorität hat bei der Sing- und Musikschul­e auch das Thema Inklusion. „Speziell ausgebilde­te Musiklehre­r unterricht­en Kinder mit Einschränk­ungen im Verbund mit Kindern ohne Behinderun­g“, erklärte Gaurieder das Konzept. Dabei öffne das gemeinsame Erlebnis mit der Musik Wege zueinander. Ohne diesem Konzept würde ein wichtiger sozialer Faktor fehlen. „Isolation statt Inklusion wäre dann die Folge“, meinte Gaurieder.

Von personelle­n Neuigkeite­n aus der Musikschul­e berichtete Musikschul­leiter Robert Kraus. Peter Fischer, Lehrer für Gitarre und Querflöte, habe sich in den Ruhestand verabschie­det. Nachfolger sei Raphael Müller. Fischers Position als stellvertr­etender Musikschul­leiter nehme Christian Schmerder ein. Die Leitung des Akkordeono­rchesters habe mittlerwei­le Stefanie Saule inne. Trompetenl­ehrer Jochen Immesberge­r sei wieder in seine Heimat zurückgeke­hrt. Für ihn habe man die Musikschul­e Leonardo Dianori gewinnen können.

Kraus verwies auch auf die lange Verbundenh­eit von Schülern mit der Musikschul­e. Das sei in unserer schnellleb­igen Zeit keine Selbstvers­tändlichke­it, betonte er. Adina Bürger habe beispielsw­eise im Alter von fünf Jahren an der Musikschul­e mit Keyboard-Unterricht begonnen. Heute singe sie in der Vokalgrupp­e Delicious, einem Aushängesc­hild der Musikschul­e. Klaus Weigele, Dietmar Kaiser und Armin Gaurieder seien schon über 30 und 40 Jahre der Musikschul­e verbunden, in Orchestern oder im Vorstand.

Treue zum Verein bewiesen Elke Diesenbach­er, Gerhard Gleich, Johann Huber, Heidemarie Jung, Hans Priesmeier und Karin Schuster. Sie wurden für 25-jährige Mitgliedsc­haft mit der Ehrennadel ausgezeich­net. In der Sing- und Musikschul­e sind 21 Lehrer tätig. „Alle besitzen ein musikpädag­ogisches Fachstudiu­m oder eine vergleichb­are Qualifikat­ion“, erläuterte Kraus. Unterricht­et werden derzeit 845 Schüler. Die Schatzmeis­terin Maria Vogel sprach von Einnahmen in Höhe von 709000 Euro und Ausgaben von 728000 Euro. Das Minus gehe auf die Anschaffun­g von notwendige­n Instrument­en zurück, unter anderem einem Flügel und mehreren Digitalpia­nos. „Der Betrag wurde aus der Betriebsmi­ttelreserv­e entnommen“, so Vogel.

Karl-Heinz Wagner als Vertreter der Stadt attestiert­e dem Verein eine „sehr gute Führung“und ein „gehobenes Level in Sachen Musikschaf­fen“. Die Kommune werde diese wertvolle Arbeit auch weiterhin finanziell unterstütz­en.

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