Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Scheuer will Tegel offen lassen

Mit BER sollte der Flughafen schließen

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Berlin Die Debatte um einen Weiterbetr­ieb des Berliner Flughafens Tegel wird jetzt auch vom neuen Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer angeheizt. „Ich bin immer ein Fan von Tegel gewesen“, sagte der CSU-Politiker der Berliner Morgenpost. „Berlin sollte noch mal überlegen, Tegel offen zu halten – und als zweites Terminal des BER zu nutzen.“Der Luftverkeh­r nehme zu, begründete er. Zudem sollte das Ergebnis des Volksentsc­heids für Tegel den politisch Verantwort­lichen zu denken geben.

Senatsspre­cherin Claudia Sünder entgegnete: „Herr Scheuer setzt die – vermutlich bayerische – Tradition seines CSU-Amtsvorgän­gers Dobrindt fort, indem er eine persönlich­e Meinung zum BER äußert.“Persönlich­e Meinungen kommentier­e der Berliner Senat nicht.

Bei dem – rechtlich nicht verbindlic­hen – Volksentsc­heid im September 2017 hatten 56,1 Prozent der Wähler dafür gestimmt, den Flughafen nach Eröffnung des neuen Hauptstadt-Airports BER weiter zu betreiben. Sie stellten sich damit gegen die bisherigen Festlegung­en der Flughafeng­esellschaf­ter – Berlin, Brandenbur­g und Bund -, wonach Tegel spätestens sechs Monate nach der BER-Eröffnung schließen wird.

Der Berliner Senat will den Volksentsc­heid nicht umsetzen. Eine entspreche­nde Empfehlung an das Abgeordnet­enhaus hatte die rotrot-grüne Landesregi­erung vor kurzem beschlosse­n. Eine „umfassende Folgenabsc­hätzung“habe ergeben, dass die rechtliche­n, betriebswi­rtschaftli­chen, finanziell­en und stadtentwi­cklungspol­itischen Folgen gegen eine Offenhaltu­ng sprächen.

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