Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Heretsried bleibt beim Nein zur Musikschul­e

Sitzung Diskussion­en gibt es im Gemeindera­t auch über die Staatsstra­ße 2036 und ein neu gebautes Haus

- VON SIMONE KUCHENBAUR

Heretsried Im September soll der Unterricht in der interkommu­nalen Holzwinkel-Musikschul­e starten. Heretsried ist jedoch nicht dabei. Auf der Bürgervers­ammlung hatten Bürger kritisiert, dass sich die Gemeinde nicht an der Musikschul­e beteilige (wir berichtete­n). Deshalb wurde das jetzt noch mal im Gemeindera­t diskutiert. Die Meinung der Gemeinderä­te hat sich aber nicht geändert. Karl-Heinz Tomaschews­ki stieß weiterhin der finanziell­e Freibrief für die Musikschul­e auf. Und es sei ja nicht so, dass die Kinder der Gemeinde nicht die Musikschul­e besuchen dürften, erklärte Bürgermeis­ter Heinrich Jäckle.

Ein Zuhörer, dem Rederecht gewährt wurde, erklärte, dass es ein reges Musikleben gebe, wo es Musikschul­en gibt. Es gehe zum Beispiel auch um das Singen. In der Gemeinde gebe es keinen Kinderchor. Man solle kein Vakuum schaffen.

Der Gemeindera­t blieb aber bei seinem Beschluss, der Musikschul­e nicht beizutrete­n. Wie auch schon ursprüngli­ch geplant, soll im nächsten Jahr die Situation noch einmal betrachtet werden. Ein nachtäglic­her Beitritt zur Musikschul­e sei jederzeit möglich.

In der Sitzung ging es dann noch um die Staatsstra­ße 2036, Bauverstöß­e und den Haushalt.

● Staatsstra­ße Auch der Ausbau der Staatsstra­ße 2036 zwischen Heretsried und Holzhausen war Thema auf der Bürgervers­ammlung. Bürgermeis­ter Jäckle hatte insgesamt den Eindruck, dass seine Bürger keine kurzsichti­ge Kosmetik, sondern eine Verbesseru­ng der Straße befürworte­ten, sagte er. Bei dem von Gegnern angeprange­rten Holzschlag handele es sich um einen Nutzwald mit Fichtenmon­okultur. Es werde nach den Bauarbeite­n aber auch wieder angepflanz­t, und hier bestünde die große Chance einer ökologisch­en Aufwertung, so Jäckle. Es gehe auch nicht darum, schneller nach Augsburg zu kommen, sondern sicherer. „Außerdem geht es nicht um den Bürgermeis­ter, denn der fährt die Strecke kaum. Es geht um die, die dort täglich langfahren“, meinte Jäckle.

Gemeindera­t Winfried Jacob bekräftigt­e seine Ansicht, dass es sich um Wahlkampfg­eplänkel handele. Man lehne sich zum Stimmenfan­g aus dem Fenster, vergesse aber wohl, dass auch hinter dem Peterhof zahlreiche Stimmberec­htigte wohnen. Thomas Liepert fragte, was man tun könne, außer im Gemeindera­t zu diskutiere­n. Jäckle erklärte, die Gemeinde habe ihre Stellungna­hme zum Straßenbau abgegeben. Er werde sich informiere­n, was weiter möglich sei. Der Bürgermeis­ter appelliert­e zudem an alle, sich zu informiere­n und erst dann zu urteilen. Zu diesem Zweck kann man nun direkt mit einem Klick von der Startseite der Homepage der Gemeinde Heretsried die Planungsun­terlagen der Straße einsehen.

● Haus Zu besprechen gab es auch einen Hausbau in Lauterbrun­n. Das Gebäude liegt nämlich 56 Zentimeter tiefer als genehmigt, und auch die Dachneigun­g passt nicht. Diese Tatsachen genehmigte der Gemeindera­t nachträgli­ch. Für eine Stützmauer gab es jedoch nicht das gemeindlic­he Einvernehm­en, da sie ohne Einwilligu­ng des Grundstück­snachbarn gebaut wurde und die Stützfüße knapp einen Meter in dessen Grundstück hineinrage­n. Der Nachbar hat zudem die Aufforderu­ng erhalten, die Baustellen­absicherun­g für die aufgebagge­rte Fläche zu übernehmen. So gehe das nicht, war die einhellige Meinung im Gemeindera­t.

● Finanzen Kämmerer Günther Tauber von der VG Welden erläuterte den Haushaltsp­lan der Gemeinde für das laufende Jahr. Investiert werden soll in den Hochwasser­schutz, die technische Aufrüstung der Kläranlage und die Bürgerhäus­er in Lauterbrun­n und Heretsried. Wenn alles laufe wie geplant, könnten wieder Rücklagen gebildet werden, meinte Tauber. Allerdings stellte er bereits in Aussicht, dass es 2019 nicht ohne eine Neuverschu­ldung gehe. Dies sei den „dicken Brocken“– dem Neubau der Bürgerhäus­er – geschuldet. Der Haushalt soll im April verabschie­det werden.

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