Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warum er Männerarbeit für wichtig hält
Kirche Dieter Frembs ist der neue Diakon der evangelischen Gemeinde in Meitingen. Er wünscht sich ein Pendant zur Frauengruppe
Meitingen Um in „seine“Gemeinde zu kommen, hat Dieter Frembs einen längeren Weg als manch anderer. Seit dem 1. April ist der 52-Jährige der neue Diakon der evangelisch-lutherischen Johannesgemeinde Meitingen und besetzt damit die Stelle, die nun seit eineinhalb Jahren vakant war. Warum seine Anreise ein weite ist, das hat mit seinem Wohnort zu tun. Frembs lebt in Treuchtlingen, im mittelfränkischen Landkreis Weißburg-Gunzenhausen, etwa eine Dreiviertelstunde nördlich von seinem neuen Einsatzbereich.
Dass eben dieser besonders groß ist, hat er bereits recherchiert. An der Seite von Pfarrer Stefan Pickart, der im Oktober die Nachfolge von Markus Maiwald angetreten hat, kümmert er sich ab sofort sowohl um diverse Orte zwischen Biberbach und Allmannshofen als auch um einige Orte im Landkreis Aichach-Friedberg (unter anderem Baar, Todtenweis, Aindling). Eine klare Aufgabenteilung zwischen Pfarrer und Diakon gibt es aktuell noch nicht. „Wir werden als Team in der Gemeinde agieren“, erklärt Frembs und schätzt, dass es sicherlich noch einige Zeit dauern wird, bis Schwerpunkte und Zuständigkeiten aufgeteilt werden können.
Bis dahin wird der 52-Jährige voraussichtlich viel unterwegs sein. „Ich will ein Gefühl für den Ort und die Gemeinde bekommen“, erklärt der Diakon. Erstmals aufgetaucht ist er direkt an seinem ersten offiziellen Arbeitstag, der auf den Ostersonntag fiel. Im Osternachtsgottesdienst wurde er kurz vorgestellt, anschließend hatte Frembs die Möglichkeit, beim Gemeindefrühstück mit einigen Gemeindemitgliedern zu sprechen. Nun will er in die verschiedenen Orte seiner Gemeinde fahren, die Mitglieder der katholischen Kirche sowie die Lokalpolitiker kennenlernen, soziale Einrichtungen besuchen sowie mit Mitgliedern der Kirche und der Vereine und mit Ehrenamtlichen sprechen.
Neben dem „Besuchsdienst“, wofür Frembs wahrlich brennt, bringt er die Vision eines neuen Themas mit in die Gemeinde. Mit dem Schlagwort „Männerarbeit“überschreibt er das, was er als Pendant zur „Frauengruppe“etablieren will. Es müsse um mehr gehen als darum, einen Stammtisch ins Leben zu rufen, erklärt er und weiß: Es gilt, die Berufstätigkeit und Privates mit einzubeziehen und sich auf veränderte Lebenswirklichkeiten einzustellen.
Das Gitarrenspiel und das Fotografieren bezeichnet er als seine Leidenschaft. Und auch das Reisen liegt ihm. Vielleicht lässt sich seine neue Arbeit in Meitingen ja sogar später einmal mit einer ganz besonderen Reise verbinden. Wenn, dann würde Frembs wohl Kurs auf Frankreich nehmen. In Taizé sitzt der internationale, ökumenische Männerorden, die Communauté de Taizé, die sich vielleicht auch als Ziel für einen Ausflug mit einigen Gemeindemitgliedern eignen würde.
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Termin Die feierliche Einführung von Dieter Frembs als Diakon der evange lisch lutherischen Johannesgemeinde Meitingen findet am Sonntag um
18 Uhr im Rahmen des Abendgottes dienstes statt. Dekan Stefan Blumen tritt wird die Einführung übernehmen. An schließend gibt es die Möglichkeit, beim Empfang ins Gespräch zu kommen.
Der Ostersonntag als erster Arbeitstag
● Anstellungen 1990 trat er seine ers te Anstellung als Diakon in Langen zenn im Landkreis Fürth an. Von 1995 bis 2012 war Frembs Diakon an sei nem heutigen Wohnort, in Treuchtlin gen. Anschließend war sein Werde gang deutlich bürokratischer geprägt: Von 2012 bis 2015 arbeitete Frembs im Kirchengemeindeamt in Nürnberg. Seit 2015 agierte er als Leiter der Verwaltungsstelle in Rothenburg ob der Tauber. ● Meitingen Mit der neuen Anstellung als Diakon in Meitingen kehrt Frembs zurück in eine Anstellung, die ihm mehr liegt als die Verwaltung. „Gemeindearbeit ist das, wofür mein Herz schlägt“, gesteht er.
● Privat Frembs ist Vater zweier er wachsener Töchter. Er bezeichnet sich selbst als Familienmensch. Er ist seit 30 Jahren mit seiner Frau verhei ratet, die ebenfalls im Dekanat der Kir che arbeitet. (brast)