Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Rechnung der Bayern geht mal wieder auf
hin das nächste Training an. In dem wollen sich die Münchner auf das Rückspiel in der Champions League gegen Sevilla am Mittwoch vorbereiten. Mannschaft gibt, die man vor einer Meisterfeier erst einmal schlagen müsse: den FC Augsburg. Vor der Arbeit, die Manuel Baum und sein Ex-Spieler Stefan Reuter leisten, habe er großen Respekt: „Wir wollen aus eigener Kraft deutscher Meister werden. Aber ich weiß, dass der FCA eine sehr gute Saison spielt. Manuel Baum hat einen guten Matchplan und leistet überragende Arbeit. Augsburg ist eine ambitionierte Mannschaft.“
Dass der FC Augsburg in dieser Spielzeit nichts mit dem Klassenerhalt zu tun hat, sei ein „großer Erfolg“. Der FC Augsburg spiele einen modernen Fußball und bereichere den Freistaat: „Es ist positiv zu sehen, dass in der Nähe von München noch ein anderer Bundesligaclub existiert. Nürnberg ist 200 Kilometer entfernt.
Und 60 – das ist schon lange her, da muss man den Opa fragen.“
Ob Franck Ribéry an seinem heutigen 35. Geburtstag zur Startelf gehört – darauf wollte sich Heynckes nicht festlegen. Der Monsieur ist trotz seines für Fußballprofis fortgeschrittenen Alters ein wichtiger Faktor fürs Spiel der Münchner, braucht jedoch nach Meinung seines Trainers aber auch regelmäßige Pausen. Und er steht vor einem Rekord: Mit den Bayern wird er – heute oder an einem anderen Spieltag – seine achte Meisterschaft holen. Damit wird er mit den bisherigen Rekordhaltern Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger gleichziehen.
Übrigens: Eine kleine Chance auf Party hat sich Heynckes doch offengelassen. Auf der Busfahrt zurück nach München dürfe der Busfahrer die Musik aufdrehen. „Das werden Bruce Springsteen, The Hollies, Sammy Davis Jr., Elvis, Dire Straits und Pink Floyd sein.“Na dann.
Jeder von uns hatte den einen Mathe-Lehrer. Einen, der uns weismachen wollte, wie wichtig Rechnen für unser späteres Leben sein wird. Und nicht nur, um zu ermitteln, wie viel Gramm Fleisch wir für den Hackbraten am Abend benötigen. Der großmütterliche Tipp lautet übrigens: 150 bis 200 Gramm pro Person. Und für vier Personen? Rechenfüchse vor! Was der Mathe-Lehrer allerdings nicht verraten hat: Auch für die schönste Nebensache der Welt sind Zahlenjongleure klar im Vorteil.
Passen Analysis und Stochastik mit Fußball zusammen? Bei den meisten Menschen rufen Variablen, Gleichungen und Wahrscheinlichkeitsrechnungen wohl eher böse Erinnerungen an die Mathe-Abiturprüfung wach. Aber versuchen wir es trotzdem einmal: Fußballfans lieben es, mit Zahlen zu hantieren. Was nicht alles dokumentiert, analysiert und interpretiert wird: Punkte, Ballkontakte, Ballbesitz, Zweikämpfe, Anzahl der Tore, die Dauer einer Flaute.
Und wie verhält es sich mit Wetteinsätzen? Nichts anderes als – wer hätt’s gedacht – Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Wer bei dem Derby zwischen dem FC Bayern und dem FC Augsburg auf den FCA setzt, würde – so die Vorgaben eines große Wettanbieters – für einen Einsatz von zehn Euro 67,50 Euro rausbekommen. Vorausgesetzt die Mannschaft von Trainer Manuel Baum hat einen guten Tag, und die Bayern haben einen schlechten. Das sei nach Angaben des FCA-Trainers schließlich
„Es ist positiv zu sehen, dass in der Nähe von München noch ein anderer Bundesliga club existiert. Nürnberg ist 200 Kilometer entfernt. 60 das ist schon lange her, da muss man den Opa fragen.“
Voraussetzung für einen Sieg seiner Elf. Aber wie wahrscheinlich ist das schon? Bei einem Blick auf die Tabelle nicht groß.
Die Münchner sind heiß auf eine vorzeitige Meisterschaft. Dafür müssten sie nur gegen Augsburg gewinnen. Bemühen wir dafür doch eine Gleichung: Wenn „y“die Meisterschaft ist, „a“der FCB, „b“der 29. Spieltag der Bundesliga und „c“ein Sieg der Münchner. Dann lautet die Gleichung für die vorzeitige Meisterschaft: „y=a+b+c“. Was man mit einer linearen Gleichung nicht alles darstellen kann.
Zum Abschluss ein paar Zahlen für den Fußballfan: 33 Punkte trennen den FC Augsburg vom FC Bayern München. Vor 18 Jahren ist der FCB das letzte Mal zu Hause Meister geworden, also null Mal in der Allianz-Arena. Eine Mannschaft trifft es irgendwie immer.