Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dem Meistertit­el nah

Handball Haunstette­r Frauen wittern Aufstiegsc­hancen, doch Trainer Herbert Vornehm mahnt zur Vorsicht. Männer spielen zuhause

- VON GALINA BAUER

Rechenspie­le sind nicht so Herbert Vornehms Ding. Dafür hat der Trainer des Drittligis­ten TSV Haunstette­n zu oft erlebt, dass sich Mannschaft­en „verrechnet“haben. Aus einem sicheren Klassenerh­alt wurde flugs ein Abstieg. Doch egal wie sehr Vornehm sich wehrt. Bei drei verbleiben­den Spielen in dieser Saison reicht eine simple Rechnung aus, um zu sehen, dass sein Team drei Punkte Vorsprung vor Rang zwei und drei hat. Sollten Betzingen und Bietigheim also am kommenden Spieltag verlieren, Haunstette­n dagegen zwei weitere Punkte sichern, steht der Meister Süd fest.

So einfach werden es die Gegner seinen Damen aber nicht machen, ist der TSV-Trainer sich sicher. Bietinghei­m spielt am Samstag gegen Ottersheim, Betzingen tritt gegen Möglingen an. „In beiden Partien sind unsere direkten Gegner der Favorit“, sagt Vornehm.

Mehr als die Meistersch­aft beschäftig­t den Trainer das Spiel am heutigen Samstag (19.30 Uhr) beim ESV Regensburg. „Die bayerische Rivalität ist etwas Besonderes“, erklärt der TSV-Coach. Regensburg habe schließlic­h die vergangene­n sieben Spiele gegen Haunstette­n verloren. Und: Ihr Klassenerh­alt sei keineswegs gesichert.

„Es geht ums Prestige“, sagt Vornehm. Dass es bei dem Derby für seine Mannschaft nicht einfach wird, davon ist er überzeugt. Neben der Jugendnati­onalspiele­rin Franziska Peter habe die Mannschaft einige starke Werferinne­n. „Verwundbar sind sie in Abwehr“, erklärt Vornehm und bezeichnet ihre Spielweise als „unorthodox“. Wird deshalb anders trainiert? „Keineswegs“, betont Vornehm, der mit seinem Team vor einem Spieltag immer drei Videos des Gegners analysiert. Bayerische­s Derby hin oder her.

Erst vergangene­s Jahr ist der TSV Haunstette­n abgestiege­n. Zu Anfang der Saison, gibt Vornehm zu, wäre er mit einem soliden fünften Rang in der dritten Liga zufrieden gewesen. Auch wenn er sich gegen einen verfrühten Gedanken eines Wiederaufs­tiegs wehrt, gibt er verhalten zu: „Der Aufstieg nimmt langsam Form an.“Ein erster Platz am Ende der Saison reicht allerdings nicht aus. Der Meister aus dem Süden tritt anschließe­nd bei einer Aufstiegsr­elegation gegen die Staffeln aus Ost, West und Nord an.

Eine, die bereits Zweitligal­uft schnuppern konnte, ist Sarah Irmler. Die TSV-Spielerin ist bereit für die 2. Liga, weiß aber auch, was der Wechsel mit sich bringen würde: „Stärkere Gegner, weite Strecken durch ganz Deutschlan­d und eine große zeitliche Belastung.“Ob die Mannschaft bereit dafür ist? „Bis jetzt hat keiner abgesagt, alle Stammspiel­er bleiben“, sagt Irmler und gibt zu, dass das nicht ganz reichen wird: „Wir haben einen dünnen Kader. Um in der Zweiten Liga spielen zu können, benötigen wir Verstärkun­g.“

● Bayernliga Männer Für das Team des TSV Haunstette­n geht es in den letzten vier Partien um die Sicherung des respektabl­en fünften Platzes. Dazu erwarten die Rot-Weißen am Samstag (18 Uhr, Albert-Loderer-Halle) den Mitkonkurr­enten HaSpo Bayreuth. Die Wagner-Städter waren vor Rundenbegi­nn als einer der Mitfavorit­en auf den aufstieg gehandelt worden, sind aber nach dem zweiten Platz zur Saisonhälf­te durch eine Negativser­ie mittlerwei­le auf Rang sechs durchgerei­cht worden. TSV-Trainer Rothfische­r erwartet trotz der eigentlich fehlenden Brisanz eine hart umkämpfte Auseinande­rsetzung: „Erfahrungs­gemäß waren alle Duelle heiße Kisten. Beide Mannschaft­en spielen aus einer extrem offensiven Deckungsfo­rmation schnell nach vorn, so dass man sich auf eine rasante Partie freuen darf.“

 ?? Foto: Annette Zoepf ?? Kurz vor dem Ziel: Trainer Herbert Vor nehm und sein Team gastieren am Sams tag in Regensburg.
Foto: Annette Zoepf Kurz vor dem Ziel: Trainer Herbert Vor nehm und sein Team gastieren am Sams tag in Regensburg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany