Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wenn Berge wie spitze Nadeln zulaufen
Ausstellung Das Künstlerpaar Daniel und Geo Fuchs zeigt Landschaftsaufnahmen, die anders sind
Ihr Hund war bei der Vernissage dabei – und kam auch auf das Foto, als das Künstlerpaar Daniel und Geo Fuchs ihre Ausstellung „Nature & Destruction“in Augsburg eröffneten. In der Neuen Galerie im Höhmannhaus zeigt das Künstlerpaar Arbeiten aus seiner neuen Werkserie „Nature & Destruction“. Auf den ersten Blick sind das klassische, detailreiche Landschaftsaufnahmen, auf den zweiten Blick erkennt man, dass da irgendetwas nicht stimmt. Die Fehlfarben, mit denen die Palmen in einem Rot-Rosa leuchten, fallen sofort ins Auge, die großen Bergpanoramen allerdings sind trickreicher verfremdet. Die Berge laufen so spitz zu, sind so steil, dass da etwas nicht stimmen kann. Die Fotoarbeiten sind skaliert, verzerrt, gespreizt, sodass dieser Eindruck entsteht.
Die beiden Konzept-Fotografen arbeiten seit 1992 gemeinsam an ihren Projekten. Auffällig ist, dass sie Serien mit höchst unterschiedlichen Werkgruppen hervorgebracht haben. Das wird in der Ausstellung deutlich, wenn man in die drei ausliegenden Bücher schaut. Das sind vollkommen andere Motive, etwa die Serie „Toygiants“, in der Miniaturen das Thema waren.
Die Augsburger Ausstellung sei mit einer Roboterkamera fotografiert worden, einer Technik, mit der zum Beispiel Großkonzerne wie „Google“arbeiten. Doch statt der standardisierten Aufnahmen, die dann im Netz etwa bei Google-Maps als Street-View-Funktion zu sehen sind, haben Daniel und Geo Fuchs ihre Aufnahmen sorgsam komponiert, die Farben teilweise nachkoloriert, sodass der Blick auf Bekanntes – wie etwa das Monument Valley in Arizona – leicht gestört wird. Ist der Himmel echt? Ist er am Computer entstanden? Und wie sehr kann man dieser Fotografie tatsächlich trauen, wenn die Digitaltechnik es ermöglicht, so gut wie alles auf einem Foto zu verändern?
O
Laufzeit Die Ausstellung ist in der Neuen Galerie im Höhmannhaus (Ma ximilianstraße in Augsburg) noch bis zum 15. April zu sehen, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.