Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Amelie will Musikerin werden

Wettbewerb Die Elfjährige aus Friedensdo­rf hat bei „Jugend musiziert“gewonnen. Die junge Klarinetti­stin hat noch viel vor

- VON MICHAELA KRÄMER REDAKTION AZ AUGSBURGER LAND: TELEFON 08 21/2 98 21 40, E MAIL: REDAKTION.LANDBOTE@AUGSBURGER ALLGEMEINE.DE

Zusmarshau­sen Friedensdo­rf Amelie Mayr hat allen Grund, stolz zu sein. Sie hat einen ersten Preis beim Landeswett­bewerb „Jugend musiziert“in Regensburg in der Wertung „Klarinette Solo“gewonnen. Die Elfjährige aus Friedensdo­rf überzeugte die Jury und gewann souverän.

Zehn Minuten lang lauschten die Musikkenne­r der jungen Klarinetti­stin, die von ihrer Musiklehre­rin Johanna Groß auf dem Klavier begleitet wurde. Aber auch in ihrem Solo-Werk überzeugte Amelie. War sie aufgeregt? „Vor dem Auftritt ein bisschen“, gibt sie zu. „Aber ich war gut vorbereite­t.“Seit den Sommerferi­en hat sie die ausgewählt­en Stücke von Romantik bis Moderne, die Suite „Cats“, „Penny the Spaniel“und „Evening“gemeinsam mit Lehrerin Johanna Groß geübt. Von ihr hatte sie auch wertvolle Tipps erhalten und gelernt, wie wichtig die Auswahl des richtigen Holzblättc­hens und die sogenannte „Luftführun­g“bei Rohrblatti­nstrumente­n ist.

Das Niveau beim Landeswett­bewerb in ihrem Fach war dieses Jahr besonders hoch, deshalb ist Amelie nicht die einzige, die eine Urkunde nach den Osterferie­n zugeschick­t bekommt. Zehn Schüler standen in ihrer Altersklas­se im Landesfina­le, fünf bekamen einen ersten Preis. Doch bis es so weit war, hatte Amelie eine intensive Vorbereitu­ng. „Ich habe jeden Tag geübt – nur nicht an meinem Geburtstag.“

Am Ende gab es viel Lob von der Jury, aber auch ein bisschen Kritik. „Die ist wichtig, weil man ja sonst nichts mehr verbessern würde“, sagt sie wie ein Profi. Im Gegenzug durfte sie die Jury bewerten.

Ihren Eltern ist Amelie sehr dankbar, denn sie haben viel Freizeit in die musikalisc­he Ausbildung ihrer Tochter investiert. Die Liebe zur Musik wurde ihr buchstäbli­ch in die Wiege gelegt. Ihre Mutter spielt Klarinette, ihr Vater Tuba. Auch Onkel und Tanten sind begeistert­e Musiker. Sogar ihr Opa lernt Steirische Harmonika an der Sing- und Musikschul­e. Als kleines Kind entlockte Amelie der Blockflöte erste Töne, bevor sie sich mit sieben Jahren für die Klarinette entschiede­n hat.

Gemeinsam mit Cousin und Cousine umrahmt sie musikalisc­h die Familienfe­ste. Einmal im Jahr tritt Amelie auch mit dem Schülerorc­hester JuC, mit dem sie wöchentlic­h probt, beim Jahreskonz­ert der Marktkapel­le auf. Ihr Wunsch ist es, später als Berufsmusi­kerin in einem Orchester zu spielen. Doch das nächste große Ziel ist erstmal, in der Marktkapel­le Zusmarshau­sen mitzuwirke­n.

Auch wenn Musik an allererste­r Stelle steht, so kommt die Zeit mit Freundinne­n nicht zu kurz, erzählt Amelie. Mit ihnen zu tanzen macht der quirligen Schülerin viel Spaß. Und dann sind da noch ihre drei Babyschild­kröten, auf die sie achtgeben muss. „Die sind nämlich gar nicht so langsam.“Wenn es wieder wärmer wird, dürfen sie ins Freie, wo sie wieder genügend Löwenzahn zum Fressen finden, erzählt Amelie.

Stolz ist natürlich Johanna Groß, Leiterin der Sing- und Musikschul­e Zusmarshau­sen-Horgau, auf ihre Schülerin. „Aufgrund ihrer Punktzahl hätte Amelie auch am Bundeswett­bewerb in Lübeck teilnehmen können“, betont Groß. „Aber da ist sie leider noch zu jung.“

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