Augsburger Allgemeine (Land Nord)
90 Minuten keine Freundschaft
Landesliga Südwest Torjäger Markus Gärtner vom SV Mering will im Spiel gegen seinen Ex-Klub SV Cosmos Aystetten erst vom Platz gehen, wenn der Sieg feststeht
Aystetten Die Fußball-Landesliga Südwest biegt langsam aber sicher auf die Zielgerade ein – und im Kampf um Platz zwei sowie gegen den Abstieg ist sicher noch einiges möglich. Mit zwei Gegnern, die in diesen Kategorien mitmischen, hat es der SV Cosmos Aystetten in der anstehenden englischen Woche zu tun. Am Sonntag gastiert man beim SV Mering, der ganz oben mit dabei ist, am Donnerstag kommt dann der FC Stätzling, der den Abstieg vermeiden will. „Beides Derbys, beides Spiele mit Vorgeschichte durch ehemalige Spieler“, freut sich CosmosTrainer Marco Löring auf die anstehenden Aufgaben.
Jenseits von Gut und Böse steht der SV Cosmos Aystetten. Der Aufsteiger hat nach der überragenden Vorrunde nun einen kleinen Durchhänger, der auch zahlreichen Verletzten geschuldet ist. „Ich hätte schon gerne gewonnen“, blickt Löring auf die 1:3-Niederlage gegen den TSV Aindling zurück. „Wir haben auch in unserer reduzierten Aufstellung gezeigt, dass wir mithalten können. Ich habe uns nicht so weit weg gesehen. Im Endeffekt haben wir uns durch die Fehler vor dem 1:2 und die Rote Karte selber besiegt.“Vor allem der Platzverweis habe in dieser Konstellation wehgetan. Mit das Positivste an der 1:3-Niederlage gegen den TSV Aindling war die Tatsache, dass mit Stefan Lukic und Max Klotz zwei zuletzt verletzte Spieler wieder aufs Spielfeld zurückkehrten. Für Klotz, der in der Vorrunde keine einzige Minute verpasst hatte, war es der erste Auftritt in diesem Jahr.
„Die Situation ist nicht einfach, aber jammern bringt nichts“, sagt Löring: „Wir werden den Gegner bekämpfen. Ich fahre nicht dorthin, weil ich Mering sehen will. Ich will da was holen. Wir haben nach wie vor eine gute Mannschaft und werden Gas geben.“
Gas geben will auch Markus Gärtner. „Erst wenn unser Sieg feststeht, gehe ich vom Platz“, sagt der Torjäger des SV Mering, der unmittelbar vor Saisonstart den SV Cosmos verlassen hat. Im Hinspiel, das 0:0 endete, hat er nicht getroffen. „Da habe ich gegen meinen besten Kumpel gespielt und habe mich ablenken lassen“, erinnert er sich an das Duell mit Emre Kurt zurück. Der spielt mittlerweile für Türkspor Augsburg, sodass es Gärtner, der bisher insgesamt 15 Treffer erzielen konnte, mit Xhevalin Berisha oder Paul Zeller zu tun bekommen wird. „Egal wer kommt, für 90 Minuten gibt es keine Freundschaft“, lacht der 25-Jährige.
Das Spiel gegen Aystetten ist übrigens das fünfte in den letzten 16 Tagen für den SV Mering. „Die Profis jammern bei so vielen englischen Wochen und bei uns gehen auch Einige auf dem Zahnfleisch“, sagte Merings Trainer Gerhard Kitzler. Auch Marlus Gärtner hatte zuletzt immer wieder pausieren müssen. Von Geburt an hatte er im Mittelfuß ein gebrochenes Sesambein. Die muss nun durch spezielle Einlagen korrigiert werden. „Das klappt immer besser“, sagt Gärtner und hofft, dass er am Sonntag so lange auf dem Platz bleiben kann, bis der Sieg feststeht. Aus Aystetter Sicht könnte das gerne auch erst gegen Mitternacht sein.