Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wo bleibt also der Skandal?
Zu „Facebook Skandal ist noch größer“(Seite 1) vom 5. April:
Da versucht nun die Medienöffentlichkeit, Facebook einen Datenskandal anzuhängen. Bündnis 90/Die Grünen möchten gar den Konzern zerschlagen. Die Unterdigitalisierten im Lande rufen in dasselbe Rohr: Ich habe es doch immer gesagt …! Mit Verlaub: Seid ihr alle so einfältig? Was denkt ihr, wie dieses Unternehmen Geld verdient? Es ist keine Wohltätigkeitsorganisation oder ein öffentlichrechtliches Portal. Derjenige, der Facebook nutzt, hat sicherlich die AGB gelesen und diese auch verstanden. Dort steht es geschrieben. Das ist die Geschäftsbeziehung zwischen dem kostenlosen Angebot und dem Nutzer. Jeder Nutzer hat demnach Facebook autorisiert, genau dies zu tun, was das Unternehmen mit den Daten macht. Wer damit nicht einverstanden ist, kann sich mit wenigen Klicks abmelden – fertig. Regt ihr euch auf, wenn ihr Low-Carb-Rezepte abonniert und dann Angebote für Bauch-wegHöschen bekommt? Cambridge Analytica hat nichts anderes getan – anstatt den Höschen wurden politische Statements verteilt. Wahlwerbung ist nicht verboten. Wo bleibt also der Skandal? Willkommen im 21. Jahrhundert.
Uwe Pranghofer, Dillingen
Warum soll die Regierung hier was tun? Sind wir nicht alle mündige Bürger, die ihre Ernährung selber bestim men können? Wir entwickeln uns doch zu Idioten, wenn wir erwarten, dass der Staat jede Banalität für uns regelt. Rjurik Nentwig, Oy Mittelberg, zu „Zu viel Zucker in Limonade – und die Re gierung tut nichts“(Seite 1) vom 5. April