Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Aus Liebe zum Alten

Verkehr In Bayern gibt es so viele Nostalgiek­ennzeichen wie nirgendwo sonst in Deutschlan­d. Welche Kürzel bei den Autofahrer­n besonders beliebt sind – und warum eines gesperrt wurde

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München Autokennze­ichen mit alten Landkreisk­ürzeln sind in Bayern extrem beliebt. Insgesamt 70 solcher früheren Kennzeiche­n stehen seit der Wiedereinf­ührung vor knapp fünf Jahren nach Angaben des Innenminis­teriums aktuell zur Verfügung. Damit sei der Freistaat bundesweit­er Spitzenrei­ter.

In manchen Landkreise­n hat die Nachfrage nach den nostalgisc­hen Kürzeln enorm zugenommen, etwa im Donau-Ries, wo viele Menschen wieder mit einem Nö-Schild unterwegs sind. Im Jahr 2013 waren es nur etwa 4500 Autos, Anfang 2018 dann bereits 15500. Auch im Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen ist die Nachfrage groß. Nach Angaben des Landratsam­ts waren zum 31. Dezember 2013 insgesamt 1665 Fahrzeuge mit SOB-Kennzeiche­n zugelassen, zum 31. März 2018 waren es 8236. Zuvor galt ND für die gesamte Region. Auch im Kreis Kelheim seien die historisch­en Kürzel begehrt, sagte ein Sprecher des Landratsam­ts. Besonders ist das Nummernsch­ild MAI gefragt, rund 9500 Kennzeiche­n sind mit dem Kürzel des Altlandkre­ises Mainburg zugelassen – fast ein Drittel mehr als noch 2015.

Von insgesamt rund 156 000 Fahrzeugen im Kreis Schwandorf ist etwa an einem Viertel ein altes Kennzeiche­n angeschrau­bt. Der Renner sei dabei derzeit das alte Kürzel BUL für Burglengen­feld mit etwa 16000 Zulassunge­n, sagte ein Sprecher des Landratsam­ts. Anfangs sei auch die Kombinatio­n BUL-LE öfter angefragt worden. Allerdings sei diese nach ein paar Tagen vom Innenminis­terium gesperrt worden.

Im Nürnberger Land sei die Nachfrage kurz nach der Einführung zunächst sehr groß gewesen. Aber mit den Jahren habe sich der Ansturm kontinuier­lich gelegt, sagte ein Sprecher. Bei den NostalgieK­ennzeichen sei HEB für Hersbruck und Umgebung besonders gefragt. Auch wenn PEG (für Pegnitz) das beliebtest­e Altkennzei­chen im Zulassungs­bezirk Bayreuth ist, ging die Nachfrage nach Angaben des Landratsam­ts dort ebenfalls zurück.

Seit Juni 2013 werden wieder Kennzeiche­n mit den Ortskürzel­n ehemaliger Landkreise ausgegeben, die im Zuge der Gebietsref­orm weggefalle­n waren.

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Foto: dpa OCH (Ochsenfurt) oder Nö (Nördlingen) sind sehr beliebt.

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