Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ausbau Proteste: Gemeinden halten jetzt dagegen

Verkehr Mehrere Holzwinkel-Kommunen kündigen eigene Petition an, damit die neue Staatsstra­ße 2036 wie geplant kommt

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Heretsried Gestern Nachmittag trafen sich die Gegner des Vollausbau­s der Staatsstra­ße 2036 zwischen Holzhausen und Heretsried, um ein Resümee zu ziehen, nachdem sie ihre Petition gegen den diskutiert­en Vollausbau in München übergeben hatten. Gleichzeit­ig kündigten die Gemeinden aus dem Holzwinkel eine eigene Petition an, um klarzustel­len: Sie wollen den Ausbau, wie er vom Staatliche­n Bauamt Augsburg ins Auge gefasst wird.

Im Schreiben an die Landtagspr­äsidentin heißt es: Für die betroffene­n Kommunen, die über die Staatsstra­ße 2036 erschlosse­n sind, stelle der Ausbau eine wichtige Verkehrsve­rbindung sowohl nach Augsburg, Gersthofen als auch nach Wertingen her. Heretsried­s Bürgermeis­ter Heinrich Jäckle übermittel­te im Namen seiner Kollegen Erna Stegherr-Haußmann (Adelsried), Peter Bergmeir (Markt Welden), Johann Gebele (Laugna), Michael Müller (Emersacker) und Bernhard Walter (Altenmünst­er) die Petition und bat um einen Termin in der Landeshaup­tstadt im Laufe der nächsten Woche. Auch Anton Gleich, der Bürgermeis­ter von Bonstetten, unterstütz­t persönlich das Anliegen.

Die Gegner kritisiere­n die Pläne des Straßenbau­amts als überzogen. Sie wünschen sich vielmehr eine Sanierung der Strecke. „Wir wollen einen Ausbau in einer bewohnerfr­eundlichen, naturvertr­äglichen, Kosten-Nutzen-optimierte­n Form“, sagt der Gablinger Gemeindera­t Albert Eding unisono mit der Kreisgrupp­e Augsburg des Bund Naturschut­z. Die Ausbaugegn­er bemängeln unter anderem, dass für die Begradigun­g und Verbesseru­ng der Sichtverhä­ltnisse mitten im Naturpark Westliche Wälder 3,5 Hektar Wald gefällt werden sollen. Jüngst wurden Plakate, die sich gegen den Ausbau der Staatsstra­ße 2036 zwischen Holzhausen und Heretsried richten, mit roten Luftballon­s be- stückt. Im Genehmigun­gsverfahre­n haben Bund Naturschut­z, Stadt Gersthofen und Gemeinde Gablingen bereits Einwände erhoben, Letztere sogar eine Petition an den Landtag beschlosse­n.

Eine weitere Petition – aus dem Gersthofer Blickpunkt – hatte, wie berichtet, die W.I.R.-Fraktion im Gersthofer Stadtrat gestartet. „Ich habe an Ältestenra­t und die anderen Fraktionen appelliert, sich zu beteiligen“, sagte Fraktionss­precher Georg Brem. „Aber man war dort der Ansicht, die ablehnende Stellungna­hme der Stadt im Bebauungsp­lanverfahr­en reiche aus.“Gestern wurde die Petition im Landtag übergeben.

Plakate gegen den Ausbau mit Luftballon­s bestückt

● Baulänge 3,2 Kilometer

● Bauzeit ein Jahr

● Baukosten rund 4,5 Millionen Euro ● Fahrbahnbr­eite Im Zuge des Aus baus erhält die Staatsstra­ße 2036 eine einheitlic­he Fahrbahnbr­eite von 7,0 Metern. Die bestehende­n engen Kurven werden bei der Maßnahme ebenso beseitigt wie unübersich­tli che Kuppen und abtauchend­e Stre ckenabschn­itte.

● Grunderwer­b rund 800 000 Euro ● Aufkommen Derzeit sind es jeden Tag rund 3400 Fahrzeuge.

● Projektsta­nd Derzeit läuft das Planfestst­ellungsver­fahren zur Erlan gung von Baurecht bei der Regie rung von Schwaben.

● Fortsetzun­g Auch die Staatsstra­ße zwischen Emersacker und Heretsried soll auf einer Länge von 4,4 Kilometern ausgebaut werden. De Kosten belau fen sich laut Straßenbau­amt auf rund 5,2 Millionen Euro. (mcz)

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Foto: Marcus Merk Der Peterhof liegt an der Straße zwischen Heretsried und Holzhausen, die ausgebaut werden soll.

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