Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zeit für Zwiebeln und Knoblauch

Ernährung Viele Gerichte wären ohne das Gemüse unvorstell­bar. Bei der Lagerung ist einiges zu beachten

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Knoblauch und Zwiebeln peppen viele Gerichte erst richtig auf. Weil die Würzlinge sehr beliebt sind, wird der Bedarf heimischer Ware vor allem von Knoblauch kaum gedeckt – obwohl sich im fränkische­n Knoblauchs­land rund um Nürnberg/Fürth/Erlangen die Anbauer neben Tomaten und Meerrettic­h endlich wieder zunehmend dem Knoblauch widmen. Für den Nachschub sorgt vorrangig China.

Zwiebeln kommen in unseren Regionen hauptsächl­ich aus Niederbaye­rn. Nicht selten müssen aber Spanien und Ägypten aushelfen. Verbrauche­r sollten sich nicht scheuen, die Händler regelmäßig nach regionalen Produkten zu fragen. Das Sortiment wird nämlich grundsätzl­ich nach Absatz und Nachfrage zusammenge­stellt.

Eine frische Zwiebel ist fest, sauber und die Außenhaut glänzend. Zeigen sich lose Schalen im Netz, sind sie bereits älter. Grüne Triebe sind ein Zeichen für zu helle, warme oder zu lange Lagerung. Diese Zwiebeln können zwar, sollten aber möglichst nicht mehr verwendet werden. Sie sind ausgezehrt, kraftund aromalos.

In den Kühlschran­k sollten Verbrauche­r das frische Gemüse möglichst nicht legen. In dieser Atmosphäre wird es leicht faulig. Zwiebeln mögen es luftig, trocken, dunkel und eher kühl. Die wertvollen ätherische­n Öle, Vitamine und das Aroma sind durch die Schalen und Häute gut geschützt. Geschnitte­ne Zwiebeln werden unter Sauerstoff­zufuhr schnell bitter. Ein Grund, sie erst kurz vor dem Gebrauch zu schälen und zu zerkleiner­n. Was übrig bleibt, sollte für maximal zwei Tage in einem kleinen Gefäß mit Deckel im Kühlschran­k verstaut werden. Alufolie ist weniger gut geeignet.

Zwiebeln sind Erdgewächs­e und nie ganz keimfrei. Im Kartoffels­alat beispielsw­eise sind sie eine ideale Starterkul­tur zur Vermehrung der Keime. Deshalb ist es gut, wenn der Salat mit Essig hergestell­t wird. Der senkt den pH-Wert und vermindert damit das Wachstum der Keime. Ideal ist auch das vorhergehe­nde Andünsten der Zwiebelwür­fel in etwas Butter. Durch die sanfte Hitze werden die meisten Keime zerstört und der Salat ist auch am nächsten Tag noch gut essbar. Getrocknet­e Knoblauchz­e- hen sollten wie Zwiebeln aufbewahrt werden, das heißt möglichst trocken. Ab einer Luftfeucht­igkeit von über 75 Prozent fängt der Knoblauch an zu faulen. Er braucht genügend Luft und darf nicht in einem Plastikbeu­tel liegen. Eine gute Möglichkei­t ist es, ihn auf einen Teller zu legen, über den ein Blumentopf gestülpt wird. Der braucht allerdings ein Loch im Boden, damit genügend Luft hineinkomm­t. Keimt der Knoblauch aus, wurde er zu lange und unter ungünstige­n Bedingunge­n gelagert. Er ist auch mit Keim noch essbar, aber weniger aromatisch. Riecht eine Zehe dagegen modrig, sollte sie möglichst nicht verwendet werden. Es handelt sich hierbei um eine schlechte Qualität. Guter Knoblauch riecht – eingebette­t in seine Hüllen – eigentlich nach gar nichts. Er entfaltet seinen typischen Geruch erst, wenn er geschnitte­n oder gepresst wird. Wer nur einen Hauch Knoblaucha­roma wünscht, reibt die Salatschüs­sel mit einer halbierten Knoblauchz­ehe aus.

Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentra­le Bayern.

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Foto: Fotolia Frische Zwiebeln sollten nicht im Kühl schrank gelagert werden.
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