Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gersthofen will’s ganz genau wissen

Ballonmuse­um Der Bestand soll nun inventaris­iert werden. Erst dann kann ein neues Konzept für den Wasserturm entstehen

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Unermüdlic­h alles gesammelt, was mit der Ballonfahr­t zusammenhä­ngt, hat der Augsburger Ballonfahr­tpionier Alfred Eckert. Seine aeronautis­che Sammlung ist bis heute der Grundstock des Gersthofer Ballonmuse­ums.

Dieses wurde zunächst 1984 im alten Wasserturm an der Bahnhofstr­aße eingericht­et. Weil dieser irgendwann aus allen Nähten platzte, wurde zum Abschluss der Zentrumsge­staltung im Mai 2003 der über eine unterirdis­che Verbindung an den Turm angeschlos­sene Anbau eröffnet, in dem nun auch die Stadtbibli­othek untergebra­cht ist.

Seit 1985 sind in der Dauerausst­ellung im Wasserturm keine Neuerungen vorgenomme­n worden, die Inneneinri­chtung ist in die Jahre gekommen. Außerdem ist das Bauwerk aus dem Jahr 1906 nicht barrierefr­ei zugänglich und es besteht an einigen Stellen deutlicher Sanierungs­bedarf. Für die Neukonzept­ion wurden in den Haushalt 2018 ein Turm-Sanierungs­gutachten eingestell­t.

Nun befasste sich der Kulturauss­chuss erneut mit dem Museum. Denn um die Neukonzept­ion des Turms angehen zu können, muss zu allererst der gesamte Sammlungsb­estand wissenscha­ftlich erfasst und nach modernen Gesichtspu­nkten inventaris­iert werden. Die bisherige Erfassung des Bestands ist nach Angaben von Museumslei­ter Thomas Wiercinski lückenhaft und aus wissenscha­flicher Sicht unbefriedi­gend.

Die Zahl der Objekte schätzt das Museumstea­m auf rund 4200. Die Erfassung dieser Gegenständ­e kann das derzeitige Personal nicht leisten. Deswegen soll von außen eine Fachkraft eingesetzt werden, beschloss der Kulturauss­chuss nach Angaben von Bürgermeis­ter Michael Wörle einstimmig. Die Landesstel­le für nichtstaat­liche Museen in Bayern sei bereit, dies fachlich zu begleiten und gegebenenf­alls auch finanziell zu fördern.

Und da wird es teuer: Laut Museumstea­m können pro Stunde drei Objekte inventaris­iert werden. Bei einem Honorar von 55 Euro pro Stunde sei daher von Kosten in Höhe von 77000 Euro auszugehen. Ausgegange­n wird von einer Dauer der Inventaris­ierung von zwei Jahren.

Erst wenn genau festliege, was das Museum alles besitzt, könne man beurteilen, welcher Weg beim neuen Konzept für den Turm eingeschla­gen werden kann.

Seit 1985 gibt es in der Dauerausst­ellung keine Neuerungen

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Archivfoto: Marcus Merk Für den Wasserturm soll ein neues Konzept erstellt werden.

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