Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kuka Hochhaus soll ab 2019 in die Höhe wachsen
Wirtschaft Die Planungen für das Millionen-Projekt werden konkreter. Es wird künftig das dritthöchste Gebäude in der Stadt sein. Wie der Büroturm architektonisch gestaltet wird, ist aber noch unklar
Die Planungen für das 80 Meter hohe Büro-Hochhaus von Kuka in Lechhausen werden konkreter. Der Roboterhersteller erklärt, dass der Campus samt dem 17-stöckigen Hochhaus ab Anfang 2019 gebaut werden soll.
Der Büroturm an der Blücherstraße in der Grafik) wird nach dem Hotelturm (115 Meter) und dem Turm von St. Ulrich (93 Meter) das dritthöchste Gebäude in Augsburg sein (Gaskessel und Fabrikschornsteine nicht mitgezählt).
Aufgrund seiner Wirkung auf die Stadtsilhouette wollte die Stadt zunächst, dass Kuka einen Architektenwettbewerb durchführt. Das sollte für eine hohe architektonische Qualität sorgen – mehrere Planer reichen bei einem solchen Verfahren Entwürfe ein und eine Jury bestimmt den besten Vorschlag. Das Vorgehen ist bei Großprojekten – etwa dem Medizin-Campus am Klinikum – üblich. Inzwischen ist man von diesen Überlegungen aber abgekommen. Grund: Kuka drängt die Zeit. Mitunter seien Mitarbeiter momentan in Bürocontainern untergebracht, weil das Unternehmen zuletzt stark wuchs, so der Roboterhersteller auf Anfrage unserer Zeitung. Zudem gab Kuka vor zwei Jahren den Gersthofer Standort auf, sodass inzwischen um die 4000 Mitarbeiter in Lechhausen untergebracht sind. Darum wolle man schnell expandieren, heißt es von Kuka.
Die Stadt besprach zuletzt laut Baureferent Gerd Merkle (CSU) mehrere Alternativen zu einem Wettbewerb mit Kuka. Der Bauausschuss des Stadtrats stimmte diesem Vorgehen einstimmig zu. Als Lösung zeichnet sich jetzt ab, dass Kuka sich verpflichtet, zusätzlich ein renommiertes Architekturbüro zu beauftragen. Dies stelle die gestalterische Qualität sicher, an der auch Kuka interessiert sei, heißt es vom Unternehmen. Auch der Baukunstbeirat, ein Gremium von Architekten, das die Stadt in Gestaltungsfragen berät, ist mit eingebunden. Kuka ist momentan dabei, die im vergangenen Sommer angekündigten Baumaßnahmen zur Standorterweiterung umzusetzen. Für das Grundkonzept hatte der Konzern mehrere Architekten beauftragt. Das im Bau befindliche MitarbeiterParkhaus mit 1000 Stellplätzen soll im kommenden Sommer in Betrieb gehen. Der Neubau einer Produktionshalle wurde bereits vergeben. Im Herbst soll der Bau des neuen Bildungszentrums beginnen, bevor der Campus und der Büroturm Anfang 2019 angegriffen werden.
Der Büroturm wird der erste Hochhaus-Neubau in Augsburg seit mehr als 30 Jahren sein. Die bestehenden Hochhäuser in Augsburg stammen vor allem aus den 60er und 70er Jahren. Kuka will damit wohl ein bauliches Erkennungszeichen für den Standort setzen. Das bisherige Verwaltungsgebäude an der Blücherstraße ist nicht mehr zeitgemäß und sanierungsbedürftig. Bis 2025 will Kuka wie berichtet 100 Millionen Euro in den Standort investieren, nachdem 2016 bereits ein Technologie- und Entwicklungszentrum an der Zugspitzstraße entstand.