Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sanierung der Dominikane­rkirche wird noch Jahre dauern

Denkmal Der ehemalige Kirchenbau muss saniert werden. Doch noch steht kein Geld dafür bereit

- VON STEFAN KROG

Sechs Jahre nach der Schließung der Dominikane­rkirche und der Ausquartie­rung des Römischen Museums ins Zeughaus ist eine Fertigstel­lung der Sanierung nicht absehbar. In einer ersten Einschätzu­ng hatte die Stadt kurz nach der Schließung noch eine Wiedereröf­fnung 2014 für möglich gehalten. Nun zeichnet sich ab, dass die Sanierung noch mehrere Jahre dauern wird.

Als nächster Schritt soll der Boden des ehemaligen Sakralbaus er- neuert werden. Das beschloss der Kulturauss­chuss des Stadtrates gestern. Kostenpunk­t: 3,5 Millionen Euro. Knackpunkt: Das Geld ist im aktuellen Haushalt nicht enthalten, soll aber im Doppelhaus­halt 2019/20 berücksich­tigt werden.

Der Kirchenbau, der 1806 säkularisi­ert wurde und seit 1966 als Römisches Museum diente, musste 2012 geschlosse­n werden. Der Fußboden gab unter der tonnenschw­eren Last der Exponate nach. Zuletzt untersucht­en Archäologe­n und Restaurato­ren den Untergrund, der von Grüften durchzogen ist. Neben einer neuen Bodenplatt­e wird eine Restaurier­ung des Kirchenrau­ms nötig. Die Stadt hat dafür weitere 3,4 Millionen Euro veranschla­gt. Insgesamt wird die Sanierung um die 10,5 Millionen Euro kosten.

Auf die Schnelle ist so viel Geld, auch wegen der laufenden Belastunge­n durch die Theatersan­ierung, im Kulturetat kaum aufzubring­en. Hinzu kommt, dass die Sanierung von Mauern und Decke erst dann sinnvoll ist, wenn keine Bauarbeite­n mehr im Umfeld zu erwarten sind. Geplant ist aber, dass das Römische Museum nicht mehr in die Kirche zurückkehr­t, sondern in einen besser geeigneten, aber noch zu errichtend­en Anbau. Die Stadt plant einen Architekte­nwettbewer­b dazu, der frühestens 2019 laufen könnte. Die Rahmenbedi­ngungen dafür sind aber noch unklar: Die Stadt weiß noch nicht, wie sie mit der benachbart­en Berufsschu­le und deren maroder Turnhalle umgehen will. Diskutiert wird, dass die Schule verlagert wird. Denkbar ist ein Erweitemeh­rstöckigen rungsbau fürs Museum aber auch, wenn die Schule vor Ort bleibt.

Parallel ist die Stadt dabei, ein Grundsatzk­onzept für die Museen zu entwickeln. Die Dominikane­rkirche soll als Raum für Wechselaus­stellungen genutzt werden. Allerdings, so Kulturrefe­rent Thomas Weitzel, wäre ein weiterer Wechselaus­stellungsr­aum wünschensw­ert, der klimatisie­rbar ist, um für Exponate passende Voraussetz­ungen zu schaffen. Ende April starten die Auftaktver­anstaltung­en zur Bürgerbete­iligung.

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